Was macht eigentlich die digiges?

Auf der diesjährigen re:publica wurde ja mit großem Trara die Lobbyorganisation "Digitale Gesellschaft e.V." des Dunstkreises um Netzpolitik.org Gründer Markus Beckedahl ins Leben gerufen. Doch was macht die digiges eigentlich so in der Zwischenzeit? Es ist zumindest bemerkenswert ruhig geworden.

Nun ist es ja eigentlich auch die Natur einer Lobbyorganisation, lieber im Verdeckten als in der Öffentlichkeit zu wirken, aber von einem Verein, der sich die Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, könnte es ja vielleicht anders sein? Wie also kann man nun beurteilen, was die digiges so in der Zwischenzeit gemacht hat? 

Richtig! Man schaut einmal auf der Webseite nach. Dort muss man enttäuscht feststellen, daß der Verein zumindest nicht am Theme, dem Aussehen, der Webseite gearbeitet hat. Von den dort vorherrschenden knalligen Farben hat der Verein leider immer noch keinen Abstand genommen, obwohl man manchmal schon fast Kopfschmerzen zum Beispiel vom Knall-Grün/Weiß-Kontrast bekommt. Nun muss man ja nicht gleich das gesamte Design wieder umstellen, aber zumindest bei einzelnen Farben fände ich es hilfreich, wenn man dort etwas die Sättigung nachjustieren bzw. keine reinen Grundfarben mehr verwenden würde. Aber das ist ja nun auch nur oberflächliche Kritik. Wichtig ist ja, was die digiges so macht.

Also schaut man sich halt mal das an, wo man als erstes Neuigkeiten vermuten könnte: im Blog der digiges. Nein, nicht bei Netzpolitik, sondern hier! Dort findet man dann einige Artikel mit Themen, derer sich die digiges wohl angenommen hat. Zum Beispiel das Thema Datensicherheit und Datenschutz am Beispiel Sony, eine Erklärung an E-G8 und G8 neulich oder vor ein paar Tagen zu "Verbraucherfreundliche soziale Netzwerke". Es ist also so, daß die digiges in der Tat aktiv ist, aber bisher unterscheidet sich digiges da kaum von Netzpolitik.org. Interessant wird es erst dann, wenn Vertreter der digiges als solche zu Veranstaltungen eingeladen werden, also nicht Markus Beckedahl von Netzpolitik.org, sondern Markus Beckedahl von digiges.

Interessant ist auch, daß die digiges bereits von der Stiftung Bridge (Wikipedia) gefördert wird. Die Stiftung setzt sich für "Bürgerrechte in der digitalen Gesellschaft" ein, also durchaus für das richtige. Sie hat auch schon die RFID-Kampagne des FoeBuD e.V. oder auch Campact finanziell unterstützt. Was allerdings ein wenig merkwürdig erscheint, ist die offensichtliche Nähe zwischen Stiftung Bridge und Markus Beckedahl: die von Beckedahl mitgegründete Firma newthinking communications hat die Webseite für die Stiftung Bridge erstellt. Auch wenn das Vereinsziel der digiges mit den Förderungszielen der Stiftung Bridge wunderbar zusammenpasst, bleibt zumindest aber ein kleines G’schmäckle übrig. Die digiges wäre wohl gut beraten, sich in Zukunft um anderer Förderer zu bemühen.

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