Ödnis um Fukushima

Über einen Monat ist es ja nun schon her, daß es in Japan durch ein Erdbeben und einen Tsunami zu einem GAU im AKW Fukushima kam, der mittlerweile in der gleichen Kategorie eingestuft wird, wie Tschernobyl. Doch seit ein bis zwei Wochen gerät das Thema Fukushima allmählich wieder aus dem Fokus der Nachrichten und ist häufig nur noch eine Kurzmeldung.

Verständlich, da es ja auch kaum Neues zu berichten gibt und eigentlich fast alles schon gesagt wurde. Allerdings gibt es auch weiterhin interessante Nachrichten aus Fukushima. Etwa die, daß die Evakuierungszone um Fukushima für Jahrzehnte unbewohnbar sein wird: 

Für Verwirrung sorgte am Mittwoch auch eine angebliche Aussage von Ministerpräsident Naoto Kan: 10 bis 20 Jahre lang, so soll er gesagt haben, werde die Evakuierungszone rund um die Atom-Ruine wahrscheinlich unbewohnbar bleiben. Aber sowohl Kan als auch der japanische Außenminister dementierten später wieder – Eine weitere Posse der japanischen Informationspolitik.

Das verwundert nicht, daß die Politiker diese Aussage später wieder dementiert hat. Japan ist ein sehr dicht besiedeltes Land und kann wohl schlecht auf ein Gebiet von 20-30 km mitten im Land verzichten. Das Land ist ja sowieso nach den Atombomben von Hiroshima und Nagasaki atomar gebeutelt und geprägt, dennoch wurden die Städte wieder aufgebaut und bewohnt.

Ähnlich wird es wohl im Gebiet um Fukushima ablaufen: nachdem die Reaktoren in Fukushima mehr oder weniger gesichert sein werden, wird sicherlich nach und nach die Evakuierungszone wieder besiedelt werden. Die Umgebung um Tschernobyl ist ja bis heute größtenteils noch unbewohn(t/bar), aber die beiden Unfälle sind ja geringfügig anders. Während in Tschernobyl der Reaktor ja regelrecht explodiert ist, ging das Unglück in Fukushima ja quasi in Zeitlupe vonstatten und war durch die Windrichtung in Richtung Pazifik auch begünstigt. Trotzdem dürfte es gesundheitlich mehr als bedenklich sein, die Gegend um Fukushima wieder zügig zu besiedeln. Dazu gibt es ja entsprechende Studien, die höhere Krebsraten im Umkreis von Kernanlagen, insbesondere denen mit Unfällen, belegen.

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