Merkels Schwammigkeit

Interessantes gibt es ja nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft, wobei man das eine ja nicht unbedingt immer vom anderen unterscheiden bzw. trennen kann. Nachdem General Motors nach monatelangem Verkaufshickhack nun seine europäischen Töchter Opel und Vauxhall behalten will, hab ich ja eigentlich nur darauf gewartet, daß nun auch die Rechnung für die Verhandlungen (zu Recht!) präsentiert wird. Laut Spiegel Online will Magna wohl um die 100 Mio. Euro von GM fordern:

Der gescheiterte Opel-Bieter Magna International zeigen fordert nun von General Motors (GM) bereits investiertes Geld zurück. Magna-Vizechef Siegfried Wolf sagte dem ORF-Inforadio Ö1 am Dienstag: “Es war in der Tat eine große Summe, weil ja auch ein komplexes Thema zu lösen war.”

Es gehe um rund hundert Millionen Euro, berichtete der ORF unter Berufung auf informierte Kreise. Der entscheidende Posten der Rechnung ist dem Vernehmen nach das Opel-Rettungskonzept, das Magna gemeinsam mit Juristen und Unternehmensberatern erarbeitet hat.

Die Summe von 100 Mio. Euro erscheint mir zum einen recht hoch für eine Zusammenarbeit mit “Juristen und Unternehmsberatern”, zum anderen aber auch nicht. Zumindest Unternehmensberatungen sind ja auch in der Vergangenheit immer mal durch recht großzügige Beratungshonorare aufgefallen, ohne daß ich das nun vor dem Frühstück mit Quellen belege.
Richtig ist, meiner Meinung nach, daß GM für diese Verkaufsfarce über Monate hinweg, die Rechnung präsentiert bekommt. Das Traurige ist halt vermutlich wieder einmal, daß die Rechnung nicht die Manager aus eigenen Taschen bezahlen, sondern zum einen die Mitarbeiter durch Einsparung wie Verzicht auf Gehalt, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld oder auch durch Stellenabbau und zum anderen der Verbraucher durch höhere Preise, denn die Verhandlungskosten werden sicherlich wie auch die Sanierungskosten auf die Verkaufspreise der Autos aufgeschlagen.

Ich bin ja stark dafür, daß die Manager ruhig viel Geld verdienen dürfen – wenn sie denn auch die entsprechenden Risiken tragen und für entsprechende Fehlentscheidungen belangt werden.

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