Zeitungen und Verlage jammern ja ständig herum, daß das böse Internet ihr bisheriges Geschäftsmodell zunichte macht und die Verlage nichts mehr verdienen würden. Qualitätsjournalismus sei so nicht mehr möglich, weil es die Nachrichten im Internet kostenlos gäbe und niemand mehr für Information oder Zeitungen etwas bezahlen möchte. An diesem Vorwurf ist sicherlich auch so einiges dran. Allerdings sollte aber auch nicht übersehen werden, daß viele Zeitungen nur noch Agenturmeldungen kopieren und von Qualitätsjournalismus auch aufgrund von Einsparungen in den Redaktionen keine Rede mehr sein kann. Ohne gute Artikel aber kauft auch niemand eine Zeitung. Ohne Käufer können aber auch die Recherchen von Journalisten nicht bezahlt werden. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Spiegel Online hatte heute einen Artikel über “Geschäftsmodelle im Journalismus” beschreibt verschiedene Möglichkeiten für die Presse. Neben dem von Verlagen offensichtlich favorisierten Modell des “Paid Contents”, bei dem sich der Leser Artikel kaufen muss, gibt es auch Stiftungen, die die Journalisten fördern. So funktioniert auch die Webseite ProPublica, die kürzlich als erste Online-Zeitung mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Aber es gibt auch die Idee des Micropayments. Der Schwede Peter Sunde hat The Pirate Bay mitgegründet und nun mit Flattr seine Idee von Micropayment umgesetzt. Dabei kann der Leser einen monatlichen Betrag, den er selber bestimmt, unter allen Autoren und Artikel aufteilen, die er gut findet. Dazu muss er dann nur auf einen entsprechenden Button klicken.
Peter Sunde hat sein Flattr Projekt auch auf der re:publica 2010 in Berlin vorgestellt:
Derzeit befindet sich Flattr noch im Beta-Status und man braucht wohl eine Einladung zur Teilnahme. Dank Twitter lief mir eine solche Einladung über den Weg. Da ich durchaus bereit bin, für gute und investigative Artikel und Reportagen auch etwas zu bezahlen, hab ich mich bei Flattr angemeldet. Ich hab zwar auch einen Button hier im Blog, aber das ist eher ein Abfallprodukt für mich. Ich hab weder den Anspruch noch den Ehrgeiz von meinen Blogeinträgen leben zu wollen, sondern ich blogge, weil es mir Spaß macht. Wer aber den einen oder anderen Artikel von mir gut findet, darf trotzdem auf den Button klicken. Die entsprechenden Klicks werde ich dann gerne an andere Webseiten weiterreichen. 🙂
Na dann lade ich alle interessierten Rostocker Blogger ein, die offene Weltkarte http://www.openstreetmap zu ergänzen. Hinweise könnt ihr unter http://www.openstreetbugs.org vermerken 🙂
Danke für den Link!