Cooles Quoting

Wikileaks ist ein Wikipedia-Clone, der sich um darum kümmert, das an das Licht der Öffentlichkeit zu zerren, was andere normalerweise lieber verborgen wissen wollen. Via Twitter und Fefe erfährt man nun aber Erschreckendes:

“Gefahr im Verzug”-Hausdurchsuchung bei Wikileaks.de Domaininhaber wegen Internet-Zensurlisten – stay tuned

Die deutsche Polizei durchsucht also die Wohnungen des Domain-Inhabers von wikileaks.de, weil dort Listen von zensierten URLs aus anderen Ländern wie Australien oder Dänemark aufgetaucht sind. Daß diese Sperrlisten, die auch unsere Leyen-Richterin, pardon, Familienministerin v.d. Leyen entgegen aller Bedenken mit aller Macht in Deutschland durchsetzen will, völlig sinnlos sind, ficht die Verfechter solcher Zensurmaßnahmen nicht an. Diese scheinen nach dem Mantra vorzugehen “Was man nicht sieht, existiert auch nicht”, was natürlich irrwitzig ist. Denn nur durch solche Sperrlisten, werden Kinderpornos nicht aus dem Netz verschwinden. Stattdessen wird die Wahrscheinlichkeit sinken, solche Seiten zu finden und melden zu können, damit die Server, auf denen sowas betrieben wird geschlossen und die Betreiber zur Verantwortung gezogen werden können. Es wird also wieder einmal nur an den Symptomen herumgedoktort, anstatt die Probleme zu lösen.

Aber statt die Probleme zu lösen, erschafft man eine Möglichkeit zur breitangelegten Zensur im Internet. Denn wer glaubt den Politikern noch, daß eine solche Maßnahme nur für den Zweck gegen die Kinderpornographie eingesetzt werden wird? Auch bei der LKW-Maut hieß es, daß die Mautbrücken nur für die Erfassung der LKW-Maut genutzt werden dürften – die Begehrlichkeiten nach PKW-Maut und Kennzeichen-Screening für die Fahndung sind aber immer noch vorhanden. Bei der Online-Durchsuchung hieß es, daß das Verfahren so kompliziert sei, daß man nur mit einer Handvoll Online-Durchsuchungen pro Jahr zu rechnen habe – tatsächlich hat der BND bereits über 2500 Online-Durchsuchungen (im Ausland) durchgeführt. Von einem schwierigen Verfahren kann also wirklich nicht die Rede sein. Und es gibt noch mehr solcher “Versprechungen”…
Warum sollte man also den Politikern trauen, wenn sie behaupten, daß eine solche Sperrliste doch nur für den Kampf gegen die Kinderpornographie verwendet werden würde? Sie ist vielmehr der Beginn einer großen Firewall ähnlich wie in China zum Zwecke der Zensur.

Oder um das ganze mit Fefes Worten zu schliessen:

Krasse Scheisse. Zu blöd zum KACKEN aber das Internet zensieren wollen. Und dabei sind das nicht mal unsere Zensurlisten, die unsere Junta als Verschlußsache deklarieren könnte, sondern die aus dem Ausland! Unfaßbar. Das mit dem Auswandern wird langsam dringend.

Das sind die gleichen Spezialexperten, die bei Konflikten mit Wikipedia dann den deutschen Verein abmahnen oder anderweitig verfolgen. Diese Leute sind einfach zu inkompetent für diese Welt. Und von sowas werden wir regiert! Vor allem: was ist denn bitte Gefahr im Verzug an Wikileaks? Ist ja nicht so als ob die da regelmäßig Daten verschwinden lassen, wenn sie sich unter Beschuß wähnen. Eher im Gegenteil. Aber so eine Offenheit verstehen unsere Politiker halt nicht, die ja auch im Zweifelsfall alles erst mal nur für den Dienstgebrauch oder Verschlußsache labeln und beim Regierungswechsel alle ihre Unterlagen shreddern.

Auswandern? Bloß wohin?

UPDATE:

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