Mit Interesse hab ich dieses Wochenende natürlich die Berichterstattung über die Anti-Castor Proteste im Wendland verfolgt. Zum Beispiel bei Spiegel Online, beim Live-Ticker der TAZ und natürlich auf Twitter. Dabei blieb es natürlich nicht aus, daß die Proteste im Wendland mit den Proteste gegen Stuttgart21 verglichen wurden. Zumindest teilweise. DIe Proteste in Stuttgart sind immer von Gewaltfreiheit geprägt gewesen. Die Proteste im Wendland sind seit jeher jedoch durchaus etwas derber, um es mal so zu sagen. Dort ging es immer schon hoch und auch heiß her. Das war auch dieses Mal nicht anders, wie man am folgenden Video von Konterfey77 auf Youtube sehen kann:
Allerdings ging nicht nur die Polizei mit Gewalt gegen die Demonstranten vor, sondern auch einige Demonstranten sollen z.B. mit Signalmunition auf die Polizei geschossen haben. Das ist natürlich in keinster Weise akzeptabel. Genauso wenig wie einen Räumpanzer der Polizei mit Teer zu überschütten und diesen dann anzuzünden. Da haben die Demonstranten deutlich über das Ziel hinausgeschossen und einen nicht unerheblichen Teil der Sympathie eingebüßt. Allerdings waren das wohl einzelne Taten und die überwiegende Mehrheit der Demonstranten war friedlcih und gewaltfrei.
Bei der Polizei hat man hingegen regelrecht gemerkt, daß sie sich zurückgenommen haben und keine Bilder wie aus Stuttgart am 30. September riskieren wollten. Doch auch hier waren einige Polizisten wohl wenig zurückhaltend mit dem Einsatz von Pfefferspray. Wenn schon Demonstranten auf dem Rückzug sind, warum muss man diese noch mehr Pfefferspray besrprühen?
Was aber auch zu sehen war: mit bis zu 50.000 Teilnehmern waren die Demonstrationen weitaus größer als bei den letzten Castor-Transporten (ca. 15.000 TN). Die Menge der Demonstranten allein sorgte schon dafür, daß einige Straßen unpassierbar waren – auf mehreren Bundesstraßen herrschte Stau.
Es ist jedenfalls erfreulich, daß es nach Jahrzehnten der Lethargie offenbar wieder eine nennenswerte Bürgerbewegung gibt. In Stuttgart und in Gorleben. Und sie richtet sich meiner Meinung nach hauptsächlich gegen die Politik und wie sie mit den Menschen umgeht. Und das ist leider bitter notwendig. Weiter so!
Bei den diesjährigen
Bei den diesjährigen Castor-Transporten gab es wieder einmal zahlreiche Verletzte. Ich hoffe, dass der Ausstieg aus der Atomenergie sobald wie möglich abläuft, denn die polizeiliche Gewalt nimmt bei diesen Demonstrationen stetig zu. So kann es doch nicht mehr weiter gehen.
Mehrere Menschen bei Ausschreitungen verletzt