Die Griechenland-Krise der EU

Nun geht das ja schon seit Wochen und Monaten mit Griechenland hin und her. Griechenland ist, gemessen an seiner Wirtschaftskraft, hoffnungslos überschuldet und ein Staatsbankrott steht bevor. Die anderen europäischen Mitgliedsländer haben schon im vergangenen Jahr einen Rettungsschirm gezimmert, der Griechenland retten sollte. Passiert ist natürlich wenig, außer das die Millarden aus Brüssel im Schuldenloch versenkt wurden.

Nun ist bald wieder höchste Eile geboten, da Griechenland im Juli zahlunsunfähig sein könnte. Und die EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, wieder Unmengen an Steuergeldern dafür zu überweisen, daß Griechenland seine Kredite bedienen kann. Im Prinzip also das gleiche Vorgehen wie bei der Bankenkrise nach Lehman Brothers: der Steuerzahler springt ein, um das "System" zu retten. Aber welches System?

Irgendwer muss Griechenland ja die Kredit gegeben haben, mithin als Geld. Scheinbar wurde die Wirtschaftsleistung Griechenlands überbewertet oder es einfach ignoriert. Für gewöhnlich sind Geldgeber große internationale Banken. Die haben offensichtlich bisher gute Geschäfte und auch Gewinne mit Griechenland gemacht, denn sonst hätte das Land nicht so viele Kredite erhalten. Dann kam die Wirtschaftskrise und die Situation verschlecherte sich nicht nur für Griechenland, aber dort offensichtlich in besonderem Maße. Nun ist der Staat faktisch pleite, aber zahlen müssen nicht die Kreditgeber in Form von Schuldenerlässen, sondern die Steuerzahler der übrigen EU-Staaten. Damit werden wieder einmal die Gewinne privatisiert und die Verluste solidarisiert.

Passieren wird deshalb genauso wenig wie nach der Bankenkrise. Die Banken fahren weiterhin Gewinne ein, während der Steuerzahler eben genau das machen muss: zahlen! Das ist das System und die Politik ist offensichtlich nicht gewillt, es ändern zu wollen, auch wenn Bundeskanzlerin Merkel durchaus versucht hat, eine privatwirtschaftliche Beteiligung zu erreichen. Spiegel schreibt zu den Gründen, warum Merkel sich nicht hat durchsetzen können: 

Es ist ein typisch europäischer Formelkompromiss. Jeder ist ein bisschen zufrieden. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) muss zwar von seiner Forderung abrücken, die privaten Gläubiger zu einem "substantiellen Beitrag" zu zwingen. Doch im Gegenzug bewegten sich auch andere Länder. Frankreich etwa wollte anfangs überhaupt keine Beteiligung der Investoren, weil französische Banken einen beträchtlichen Teil der griechischen Schulden in ihren Bilanzen haben.

Spiegel fährt dann auch noch mit ein paar Gründen fort, warum das Ganze so ist, wie es nun ist. Im Endeffekt könnte es halt einfach schlimmer kommen, wenn Griechenland pleite ist. Ich bin da ein bißchen skeptisch, denn inzwischen ist es ja nicht nur Griechenland, sondern Portugal und Irland auch noch, die Geld von der EU bekommen. Wenn nun die Mitgliedsstaaten Millarden zur Schuldentilgung anderer Länder aufbringen müssen, dann fehlt denen das Geld im eigenen Land. Das heißt, Griechenland reißt die Volkswirtschaften der anderen Länder ebenfalls runter und verschärft die Lage dort. Das ist im Grunde der gleiche Effekt wie bei einer Bankenkrise oder dann, wenn es zu einer Krise käme, weil Griechenland seinen Verpflichtungen nicht mehr vollumfänglich Folge leisten würde, also den Staatsbankrott erklären würde.

Wo nun also unsere Steuergelder versenkt werden, könnte fast egal sein. Nur: wenn man nichts am System an sich ändert, wird diese Story immer weiter gehen. Die Banken fahren Gewinne ein und überlassen das Risiko der Allgemeinheit, weil sie wissen, daß sie "systemkritisch" sind, also in jedem Fall vom Staat gerettet werden. Lasst doch mal eine Bank an die Wand fahren und sichert nur den privaten Anlegern die Einlagen. Es wäre spannend, wie die Finanzwelt diesen Hinweis dann aufnehmen würde.

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2 thoughts on “Die Griechenland-Krise der EU

  1. Wäre ich Hankock, würde ich
    Wäre ich Hankock, würde ich Schäuble aus seinem Rollstuhl ziehen und seine Kopf in den Hintern von Roland Berger stecken. Dessen Kopf würde ich in den Hintern von Weltbankchef Ackermann stecken. Nachdem dann Ackermanns Kopf noch im Hintern vom USA-Finanzminister landet, versenke ich das Pack in der Sickergrube der Rockefeller-Stiftung und schicke die Familie Bush, Herrn Erdogan und Scharet sowie Liebermann, mit einer Petroleum-Lampe hinein. An diesem Feuer soll sich dann London seine Fackel für die Spiele 2012 anzünden.

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