Blitzgeräte – Abkassieren vs. Unfallschwerpunkt – das Ergebnis

Vor einiger Zeit hatte ich mich ja mal gefragt, warum in Warnemünde an der Stadtautobahn ortsauswärts geblitzt wird, aber nicht auf der Parkstraße, obwohl dort Kindergärten und -spielplätze sind. Die erste Anfrage bei der Stadt verwies mich ja auf Herrn Albrecht und seine Telefonnummer. Da ich ja das ganze nun nicht telefonisch geklärt haben wollte, sondern um eine zitierfähige Antwort für das Blog gebeten habe, hatte ich das dann über die entsprechende Webseite (http://polizei.mvnet.de/) an den Pressesprecher der zuständigen Dienststelle gerichtet. Da diese/r nun aber wohl dummerweise gerade schon in Urlaub ist, stand da niemand zur Verfügung, um das entsprechend zu formulieren. Der zuständige Polizeihauptkomissar Albrecht ist jedenfalls nicht befugt, entsprechende schrichtliche Auskünfte zu geben, aber sehr nett und rief mich darum letzte Woche an, um mit mir einen Termin für ein persönliches Gespräch zu machen. Dieser Termin fand nun heute statt und wir haben über meine Fragen, die ihm weitergeleitet worden sind, entsprechend ausführlich gesprochen. Als Ergebnis steht nun jedenfalls folgendes fest:

  • Ecke an der Stadtautobahn Richtung Rostock ist wohl in der Tat ein Unfallschwerpunkt. Zumindest war sie das in den Jahren 2007 und 2008, weswegen nun in diesem Jahr verstärkt an dieser Stelle kontrolliert worden ist.
  • In der Parkstraße wurde dieses Jahr 35x kontrolliert. Also haufiger als alle 2 Wochen. Dabei lag allerdings der Schwerpunkt wohl eher Richtung Diedrichshagen, Friedhof und Sportplatz, nicht so sehr auf den vorderen Bereich hin zur Richard-Wagner-Straße.
  • Neben der Polizei ist sehr wohl auch noch die Kommune mit Verkehrs- bzw. Geschwindigkeitsüberwachung beschäftigt, so daß Herr Albrecht für den Bereich Parkstraße auch nicht ausschließen konnte, daß sehr wohl häufiger kontrolliert werden würde.
  • Nichtsdestotrotz hatten sich aber auch schon andere Anwohner der Parkstraße in der Ortsversammlung für eine stärkere Geschwindigkeitskontrolle ausgesprochen.
  • Der Schwerpunkt der Verkehrsüberwachung liegt trotz allem für die Polizei eher auf der Stadtautobahn und der L22 (Hamburger Straße), da dort weitaus mehr und auch schwerere Unfälle passieren.

Der Besuch bei Herrn Albrecht war sehr interessant und informativ und Herr Albrecht, wie bereits erwähnt, sehr freundlich. Herr Albrecht hat mir die Unfallschwerpunkte auf einer großen Wandkarte gezeigt, was allein schon sehr interessant war. So konnte man sehen, daß im Raum Warnemünde vor allem wohl Parkunfälle im Bereich Seestraße, Wachtlerstraße und Heinrich-Heine-Straße passieren. Insgesamt ist es also so, daß die Polizei an sich schon sehr bemüht ist, aber auch nicht überall sein kann. Insbesondere, weil auch nur zwei “Tonnen” zur Geschwindigkeitsmessung zur Verfügung stehen. Nun bin ich sicherlich der letzte, der eine flächendeckende Überwachung wünscht, aber da es ja auch noch andere Mittel und Wege gibt, kann man auch diese zunächst angehen. Etwa indem man die Verkehrswacht kontaktiert und diese zum Beispiel so ein Geschwindigkeitsmessgerät hinstellt, wie man es woandersher bereits kennt. Dort wird man dann von einer Warntafel angesprochen, die einem dann die entsprechende gefahrene Geschwindigkeit anzeigt: “Sie fahren …. km/h!” Auch eine Aktion zu Schulbeginn mit entsprechenden Kontrollen vor den Kindergärten wäre sicherlich eine vertretbare Maßnahme. Auch wenn die Parkstraße noch kein Unfallschwerpunkt ist, muss es ja nicht erst dazu kommen. Auch politische Einflußnahme über den Ortsbeirat ist sicherlich eine gangbare Alternative. Mal schauen, was letztendlich dabei herum kommt. Jedenfalls hat der Tag gezeigt, daß die Polizei durchaus auch ein offenes Ohr für den Bürger hat und auch mal zu entsprechenden Gesprächen einlädt. Dies sollte dann auch andere Bürger ruhig einmal ermutigen, bei entsprechenden Bedarf einfach mal den Kontakt aufzunehmen, anstatt einfach immer nur herumzumosern. 🙂

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2 thoughts on “Blitzgeräte – Abkassieren vs. Unfallschwerpunkt – das Ergebnis

  1. Inhaltlich ne tolle Aktion. Keine Frage.

    Allerdings glaube ich nicht daran, dass ein einziger mal kurz nen Tweet rausschickt und damit zwar nicht die Welt, aber doch zumindest die Popkultur für ein paar Tage besinnlich auf den Kopf stellt. Das klingt doch auch mal nach Weihnachtsmärchen.

  2. Naja, wer die Geschichte komplette gelesen hat, stellt ja fest, dass nicht der urspruengliche Autor die Massen mobilisiert hatte, sondern ein Medienmensch, dessen 300.000 Follower das dann aufgegriffen haben. 300.000 Leute, von denen dann die Haelfte tatsaechlich den Song herunterlaedt und bezahlt, ist aber heutzutage schon eine echte Marktmacht im Musikbusiness. Das sollte man nicht unterschaetzen.

    Dass es nicht immer und vor allem nicht immer so einfach ist, ist logisch. Aber die Moeglichkeit besteht durchaus.

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