Alternative Fakten – keine Absicht zu lügen

In seiner ersten richtigen Pressekonferenz, also einer in der die Presse auch Fragen stellen durfte, wurde der neue Pressesprecher im Weißen Haus, wie er es mit der Wahrheit halte. Seine Antwort war: 

“Unsere Absicht ist es, Sie nie anzulügen. Manchmal werden wir die Fakten unterschiedlich interpretieren,” sagte er.

Ich glaube, jeder sollte inzwischen erkannt haben, daß die Trump-Regierung grundsätzlich die Sachen anders sieht, als sie es in der Realität sind. Das ist kein Ausrutscher, wenn der Pressesprecher komische Sachen behauptet, und ebensowenig wenn die Beraterin Trumps von “alternativen Fakten” spricht. Es gibt keine alternativen Fakten, sondern nur Fakten. Klar kann man Fakten unterschiedlich interpretieren, aber der Pressesprecher lenkt mit seiner Aussage ab.

Um es genauer zu sagen: sein Satz beinhaltet eine Art Öffnungsklausel. Wenn er “Unsere Absicht ist es” sagt, dann ist das nur ein netter Vorsatz, den man ja aber nicht einhalten muss. Es ist so unverbindlich, wie es nur grad eben geht, um den zweiten Teil der Aussage “sie nie anzulügen” irrelevant werden zu lassen. Wir werden schon bald sehen, daß die Trump-Regierung genau das zukünftig machen wird: sie wird Fakten verdrehen (in ihren Worten “anders interpretieren”), die Öffentlichkeit falsch informieren und gezielt Rauchbomben zünden und Unwahrheiten verbreiten.

Im Allgemeinen nennt man sowas Propaganda (Wikipedia): 

Propaganda (von lateinisch propagare ‚weiter ausbreiten, ausbreiten, verbreiten‘) bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten oder Herrscher erwünschten Reaktion zu steuern.

Genau das ist es, was in den USA derzeit versucht wird zu etablieren. Dazu gehört auch die Auswahl der fragestellenden Journalisten.

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