#npbhro Artikel bei mv-spion.de

Für die Social Community Seite mv-spion.de habe ich nach dem letzten #npbhro einen Artikel über das Konzept der "netzpolitischen Biere" geschrieben: 

Ob Revolution in Tunesien, die Diskussion um Internetsperren oder nun aktuell der Staatstrojaner oder die Besetzung der Wallstreet in New York unter dem Begriff #occupywallstreet – das Internet verändert die Welt. Auch dich?

Ob Revolution in Tunesien, die Diskussion um Internetsperren oder nun aktuell der Staatstrojaner oder die Besetzung der Wallstreet in New York unter dem Begriff #occupywallstreet – das Internet ist inzwischen nicht nur wesentlicher Bestandteil des Lebens vieler Menschen, sondern auch Gegenstand in der politischen Auseinandersetzung.

Seit der Diskussion um die Internetsperren gegen Kinderpornografie hat sich auch in Deutschland eine aktive Szene aus Menschen gebildet, die sich für ein freies Internet und die Wahrung der Bürgerrechte einsetzt. Längst ist zum Beispiel der Chaos Computer Club zu einem anerkannten Experten geworden, der nicht nur als Sachverständiger vom Bundesverfassungsgericht befragt wird, sondern auch den aktuellen Skandal um den Staatstrojaner aufgedeckt hat. Aber normalerweise finden die Diskussionen entweder in Berlin oder auf europäischer Ebene in Brüssel statt.

Für interessierte Bürger abseits dieser Städte ist es also schwierig, sich in die Diskussion einzubringen, die inzwischen nicht mehr nur im Internet, sondern zunehmend auch außerhalb des Netzes stattfindet. Vor allem, wenn man sich nicht gleich in einer Partei engagieren möchte. Nicht nur die Piratenpartei hat die Netzpolitik für sich entdeckt, sondern alle anderen Parteien inzwischen auch.

Doch ebenso wie das Internet selber dezentral organisiert ist, gibt es auch bundesweit überall Leute, die sich außerhalb des Netzes in lockerer Runde treffen und über netzpolitische Themen und die Wahrung von Bürgerrechten sprechen. Einige dieser Treffen finden unter dem Begriff »netzpolitisches Bier" statt und werden zusammen mit dem Kürzel der jeweiligen Stadt meistens auf Twitter angekündigt. Derzeit gibt es solche Veranstaltungen nicht nur in Berlin (#npbb), Mainz (#npbmz), Brüssel (#npbbxl), Kiel (#npbki), sondern seit kurzem auch in Rostock (#npbhro).

Dabei zeigte sich beim Netzpolitischen Bier Rostock aber im Nachhinein auch, daß jede Veranstaltung in den verschiedenen Städten anders abläuft. Während es zum Beispiel in Berlin eher ein Treffen derjenigen ist, die sich dort sowieso schon engagieren, gibt es diese politisch aktive Szene in diesem Maße in Rostock nicht. Deshalb versucht das Treffen hier direkt mit den Politikern in Gespräch zu kommen und ist damit auch bereits relativ erfolgreich.

Bei den vergangenen drei Treffen in Rostock waren bereits Lokalpolitiker, Mitglieder des Landtages und auch Mitglieder des Bundestages anwesend und haben über verschiedene netzpolitische Themen, angefangen bei Vorratsdatenspeicherung und Internetsperren angefangen über Open Data, Open Government und Open Access bis hin zu grundsätzlichen Bürgerrechtsthemen mit den Bürgern, diskutiert. Auch das Thema »mehr Bürgerbeteiligung" ist regelmäßig Gegenstand der Diskussionen dort, egal ob es nun um Stuttgart21 oder zum Beispiel den Umbau des ehemaligen Samoa-Spaßbades in Warnemünde in einen Hotelkomplex geht.

Bereits das Gespräch mit Politikern auf dem »Netzpolitischen Bier Rostock" kann man als eine Art Bürgerbeteiligung betrachten. Und die Erfahrung hat dort gezeigt, daß es von jeder Partei Politiker gibt, die sich gerne mit Bürgern unterhalten und diskutieren. Wer also vielleicht auch in seiner Stadt mit der dortigen Politik unzufrieden ist, sollte sich ruhig trauen, Gleichgesinnte zu suchen und Politiker zu einem Gespräch in lockerer Runde einzuladen. Demokratie kann nur gelingen, wenn sie gelebt wird. Traut euch! Werdet aktiv!

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