Ranga Yogeshwar erlebt die Terrorgefahr

Ranga Yogeshwar ist ja nun nicht dafür bekannt, daß er reißerisch und populistisch ist, obwohl er natürlich populäre Wissenschaftssendungen moderiert. In erster Linie ist er halt ein Wissenschaftler, der in seinen Sendungen und Büchern wissenschaftlich fundiert Wissen vermittelt. Eine seiner Reisen hat ihn nun nach Hamburg geführt und was er dabei erlebt hat, schildert er in einem Kommentar in der TAZ. Und dieser Artikel ist unbedingt lesenswert, weil er im selben Hotel eingecheckt hat wie die Innenminister zur Innenministerkonferenz in Hamburg. Am besten lest ihr den Artikel "Der Terror ist da, das Müsli ist alle" in Gänze selber. Doch ein paar Zitate lasse ich mir nicht nehmen: 

Eine Bombe im Flugzeug Richtung Deutschland? Zugegeben, ich bin nur Wissenschaftsjournalist, befasse mich mit physikalischen Phänomenen, doch offen gesagt glaube ich nicht an diese Nachricht. Das passt doch alles zu gut. Bei mir im Hotel die Innenminister, und ausgerechnet jetzt wird verkündet, dass Deutschland demnächst zum Ziel eines Terroranschlags wird. Das riecht nach Inszenierung.

Mit dem Gefühl, daß da was inszeniert wurde, dürfte Ranga Yogeshwar sicherlich nicht alleine sein. Es ist schon ein seltsamer Zufall, wie "zufällig" diese aktuellen Terrorwarnungen und die vermeintliche Bombe in Namibia just in den Zeitraum fallen, wo die Innenminister in Hamburg tagen. Und die Begründung für diese Inszenierung liefert Yogeshwar auch gleich mit: 

Jeder von uns kann zum Beispiel das Gesetz der Schwerkraft selbst überprüfen, doch in der Welt des Terrors herrschen anscheinend andere Regeln: Wenn Sicherheitsbehörden angebliche Bomben finden oder von einem erhöhten Risiko sprechen und dieselben Sicherheitsbehörden von uns Bürgern mehr Geld verlangen, dann ist das absurd.

Das grenzt an einfache Selbstbedienung. Niemand von uns Bürgern kann kontrollieren, ob das alles stimmt. Und überhaupt mag ich diese Panikmache nicht. Als Naturwissenschaftler habe ich gelernt, Risiken quantitativ zu vergleichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich von einem Auto oder einem Schäferhund getötet werde, ist weit größer, als Opfer eines Terroranschlags in Deutschland zu werden. Nein, ich habe keine Angst, und selbst dann, wenn alle Polizisten Hamburgs um mein Bett stehen, behalte ich meinen klaren Kopf. Das, was hier passiert, ist eine Inszenierung. Ich schlafe ein.

Yogeshwar spricht von einer Art Selbstbedienung: die Sicherheitspolitiker inszenieren ein diffuses Terror- und Bedrohungsszenario und verlangen dann mehr Geld, um unsere Sicherheit gewährleisten zu können. Ein Selbstbedienungsladen. Und zusätzlich kann man ja noch ein paar Grundrechte einschränken: 

Ich rufe meine Frau an. Den Kindern geht es gut. Mein Sohn macht dieses Jahr Abitur und war bei der Berufsberatung. "Geh nicht zur Polizei!", denke ich, sonst musst du sinnlos frieren. Während des Telefonats denke ich darüber nach, dass unser Gespräch bestimmt abgehört wird. Bei dem Polizeiaufgebot wird doch bestimmt alles überprüft. Ein Gutenachtkuss ist vermutlich nicht sicherheitsrelevant, aber verdammt wichtig.

Bewiesen ist natürlich nichts, aber es ist wohl in der Tat anzunehmen, daß bei solchen Gelegenheiten Telefonate von anderen Hotelbewohnern, nun sagen wir mal, kontrolliert werden. Und es ist davon auszugehen, daß die anderen Hotelbewohner nicht nur telefonisch überwacht werden, sondern bereits im Vorfeld von den Behörden durchleuchtet worden sind. Den Umfang dieser Durchleuchtung kann man natürlich nicht beurteilen, aber ich vermute, daß es über den Abgleich von Namen, was noch gerade in Ordnung wäre. Aber wer die Kommunikationsdaten aller unbescholtenen Bundesbürger über sechs Monate hinweg speichern will, ohne daß es einen konkreten Verdacht gibt, der wird sich vermutlich auch nicht einfach mit einem einfachen Namensabgleich zufrieden geben.  

Wie unzufrieden Yogeshwar mit all diesen Einschränkungen seiner Freiheit ist, verbirgt er nicht, sondern äußert sich klar und deutlich: 

Inzwischen komme ich mir völlig deplatziert vor. Ich zweifle an dieser ganzen Terrormanie, lehne die diversen Formen staatlicher Überwachungen ab, halte nichts von inszenierten Tagungen, die Städte blockieren, und sitze erneut ausgerechnet inmitten der Apologeten eines Sicherheitsstaates.

Doch nicht nur in seiner Ablehnung spricht Yogeshwar Tacheles, sondern auch bei den vermeintlichen Ursachen all dieser Terror-Hysterie, als er seinen Taxi-Fahrer zitiert:

Der Fahrer kommt aus Afghanistan. Er erzählt mir, dass die westlichen Medien ein verzerrtes Bild seiner Heimat zeigten. "Die Briten und Amerikaner arbeiten doch mit den Taliban zusammen", echauffiert er sich. "In Afghanistan gibt es unzählige Bodenschätze und Uran, und das wollen sie sich unter den Nagel reißen. Terror und Anschläge, das ist doch alles Humbug!"

Und so ist der Artikel von Ranga Yogeshwar ein wunderbares Beispiel, welche Auswirkungen, Ursachen und Folgen diese Terrorinszenierung hat. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Lediglich die Empfehlung, Yogeshwars Artikel bei der Taz nochmal in aller Ruhe zu Gemüte zu führen und diesen auch Bekannten und Freunden weiterzuempfehlen!

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1 thought on “Ranga Yogeshwar erlebt die Terrorgefahr

  1. Raga Yogeshwar sollte doch im
    Raga Yogeshwar sollte doch im ZDF mal über die Wahrscheinlichkeit philosophieren, wie 3 WTC-Gebäude durch 2 Flugkörper in den eigenen footprint zusammenfallen können – nach genau der gleichen Manier. Und das ohne Sprengung.
    Grüße
    Walter Müller

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