Landtagswahl 2011 in Bremen

Gestern war mal wieder Wahlsonntag. Dieses Mal im Stadtstaat Bremen/Bremerhaven. Die Prognosen auf Spiegel.de vor 18 Uhr sahen nicht ungewöhnlich aus: SPD führt, danach die CDU und dann die Grünen mit ca. 16%. Aber schon kurz nach 18 Uhr war klar, daß die Grünen weiter auf Erfolgskurs sind und gut 6% hinzugewinnen konnten. Das bringt die CDU nun in die prekäre Lage, hinter den Grünen als drittgrößte Partei rangieren zu müssen. Ein eventuell vielsagendes Ergebnis für die nächsten Wahlen?

Das vorläufige amtliche Endergebnis kann man auf wahlen-bremen.de sehen:

  • SPD : 36,8%
  • CDU : 19,9%
  • Grüne : 22,1%
  • Linke : 5,4%
  • FDP : 2,7%
  • BIW : 5,3%
  • Piraten : 2,0%

Beachtenswert ist auch das extrem schlechte Abschneiden der FDP, die sich langsam den Wahlergebnissen der Piratenpartei annähern. BIW sind wohl die "Bürger in Wut" und wohl eine Bremer Besonderheit. Zu den Piraten kann man wohl sagen, daß sie sich eine mehr oder weniger stabile 2% -Nische geschaffen haben. Das ist zwar in Bremen 0,1% mehr als die NPD, was zu begrüßen ist, reicht aber wohl auf längere Sicht auch nicht, um die Themen der Piraten mehr in die Politik zu bringen. Bei den Jungwählern unter 18 stehen die Piraten angeblich bei 7%, wie Jörg Rupp auf Twitter verkündet.

Etabliert sich die Piratenpartei also als stabile Nischenpartei wie die Grauen Panther? Vermutlich ja. Von der Euphorie und dem Elan von 2009 ist jedenfalls nichts übrig geblieben. Die netzpolitischen Themen haben nun auch schon alle anderen Parteien im Programm. Die Piratenpartei hingegen kann aber darüberhinaus nicht mit anderen Themen bei den Wählern punkten. Im Grunde bleibt die Piratenpartei damit wohl eine Kleinstpartei, die dem Wähler als monotheistische Partei mit seltsamen Namen im Gedächtnis bleibt, die man mal als Protestalternative bei der Wahl wählen kann, aber ansonsten nichtssagend ist.

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2 thoughts on “Landtagswahl 2011 in Bremen

  1. Ich sehe es anders, wenn die
    Ich sehe es anders, wenn die PIRATEN es schaffen, ihre eigenen Strukturen weiter aufzubauen und stabil zu halten kann man sich auch neuen Themen und Mitstreitern oeffnen. Die PIRATEN haben schon eine grundsaetzliche andere organisationsweise, die vielleicht auch etwas hemmen mag, aber ich haette schon 2009 keine grossen Spruenge erwartet und halte es auch fuer Vermessen da nun 2011 etwas “erzwingen” zu wollen.

    Mit der Politik ist es auch so eine Sache, wer will schon einer Partei angehoeren. Die meisten, die in den PIRATEN Themen mitsprechen wuerden, wollen sich lieber auf neutralem Boden bewegen und nicht zu sehr binden. Am Ende ist man mit einer Partei immer deutlich gebundener und muss auch viele andere Themen od. Auswuechse mittragen.

    Langfristig etwas aufzubauen, den Mut durchzuhalten und kleine Schritte sind aus meiner Sicht deutlich sinnvoller, als nun mit “Gewalt” sich alle Themen, die gerad “in” sind an sich zu ziehen. Wenn es nun nur fuer 2% der Themen und Stimmen reicht, dann ist das vielleicht einfach das, was aktuell aus der Struktur und Aktiven rauszuholen ist.

    Wir erinneren uns an die Anfaenge der GRUENEN?

    1. Die grundsaetzlich andere
      Die grundsaetzlich andere Organisationsweise finde ich bei den Piraten ja auch sehr gut. Ich denke LiquidDemocracy ist der Weg fuer politische Beteiligung fuer die Zukunft.

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