Ausflug nach Wien

Montag abend bin ich zu einer Dienstreise nach Wien aufgebrochen. Der Hinflug von Hamburg aus klappte eigentlich recht problemlos. Wir sind pünktlich abgeflogen und auch angekommen. Nur die Boeing 737 fand ich von der Beinfreiheit nicht so prickelnd. Nach einer Taxi-Fahrt vom Flughafen in die Stadt (ja, ich weiß nun auch, daß es da eine Zugverbindung gibt ;)) bin ich dann um ca. 21:30 im Appartement-Hotel angekommen.

Die Rückreise war dann weniger entspannt. Frühzeitig am Flughafen in Wien angekommen, erörterte der Mann am Checkin-Schalter bei AirBerlin mir, daß mein Trolley ja gar nicht in die Gepäckaufgabe müsse, sondern mit ins Handgepäck könne. Auf dem Hinflug war der Trolley dafür noch zu schwer gewesen. Was so vier Kaltgerätestecker ausmachen können. Etwas von der Feststellung überrumpelt, war ich dann erst gar nicht böse darum, da ich dann ja in Hamburg nicht am Terminal auf mein Gepäck warten muss.

Doch bei der Sicherheitsschleuse später rächte sich dies. Natürlich hatte ich ja u.a. Duschgel in handelsüblicher Verpackung im Trolley. Großer Fehler! Da da mehr als 100 ml Flüssigkeit sind, entsorgte der Sicherheitsmensch die Verpackungen kurzerhand in der Mülltonne.

Danach wurde uns wartenden Passagiere per Monitor mitgeteilt, daß unser Flugzeug nun nicht mehr an Gate C31 sei, sondern an Gate B27! Doch die Angestellten dort telefonierten kurz und etwas später wurde das dann wieder korrigiert. Aber leider auch die Abflugzeit um 20 Minuten nach hinten auf 21:40. Also noch mehr warten. Grund für die Verspätung war ein bißchen Schneefall in Hamburg. Aber letztendlich bin ich um ca. 2 Uhr nachts wieder zuhause angekommen!

Also von der Sicherheitskontrolle abgesehen, war auch der Rückflug relativ unproblematisch. Warum diese ganze Herumhampelei mit Flüssigkeiten über 100 ml gemacht wird, entzieht sich völlig meinem Verständnis. Als ob es keine explosiven Flüssigkeiten gibt, die bereits in Mengen von 100 ml großen Schaden in einem Flugzeug anrichten könnten? Zudem ist der Transport von mehr Flüssigkeit im Reise- statt des Handgepäcks auch unproblematisch. Irgendwie ist ja schließlich mein Duschgel auch von Hamburg nach Wien gekommen. Warum nun von der gleichen Verpackung im Handgepäck eine größere Gefährdung ausgehen soll, hat mir niemand plausibel erklären können. Ebenso wenig die Notwendigkeit, diese Behälter dann noch zusätzlich in einen kleinen Plastikbeutel zu packen. Soll der Beutel die Explosionskraft von 100 ml Duschgel dämmen oder welchen Sinn hat die ganze Beutelaktion?

Das ganze macht auf mich eher den Eindruck eines puren Aktionismus, damit die Politiker sagen können "Aber wie haben doch auf die Bedrohung reagiert!"  Daß diese EU-Richtlinie scheinbar überhaupt nicht hinterfragt wird, macht die Sache nicht besser. Was hindert einen Terroristen zum Beispiel, mit einer Gruppe Gleichgesinnter mehrere Behälter mit 100 ml explosiver Flüssigkeit an Bord eines Flugzeugs zu transportieren und so über 1-2 Liter Sprengstoff im Flugzeug zu verfügen? Jeder Behälter darf 100 ml enthalten. Alle Behälter müssen in einen wiederverschließbaren 1l Beutel passen. Bei einer anzunehmenden Terroristengruppe von 5-6 Leuten und 5 Behältern pro Beutel macht das 2.5 – 3 Liter Flüssigsprengstoff an Bord. Das dürfte einen ordentlichen Bumms geben. Jedenfalls einen deutlich gefährlicheren Bumms als 250 ml Duschgel in der Originalverpackung ohne wiederverschließbaren Beutel.

Wer denkt sich also solche unsinnigen Richtlinien aus und vor allem: wer beschließt solch einen Unfug auch noch?!

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