Wenn einer eine Reise tut…

"Wenn einer eine Reise tut, kann er was erleben" – heißt es häufig. Ich kann hinzufügen: "Insbesondere dann, wenn er einen Navi hat, der nicht mehr so ganz topaktuell ist." Denn dann sind nicht nur die Wege des Herrn unergründlich, sondern auch des Navis. In meinem Fall fing heute morgen schon das Unheil damit an, daß ich für meine Dienstreise nach Hamburg einen Mietwagen von Firma Grün (Namen von der Redaktion geändert!) bekommen sollte. Irgendwie landete aber bei mir ein Schlüssel der Mietwagenfirma Gelb. Das fiel zuerst gar nicht auf und ich hatte mich gerfreut, daß der Mietwagen gerade einmal 225 km auf dem Tacho hatte.

Als ich gerade los wollte, rief unsere zuständige Abteilung an und meinte, daß ich den falschen Schlüssel hätte. Nämlich von Firma Gelb, obwohl ich von Firma Grün den Wagen bekommen sollte. Also alles wieder umpacken, was ich bereits im Wagen deponiert hatte. Glücklicherweise standen beide Wagen direkt nebeneinander und ich konnte von einem Kofferraum in den anderen umladen.

Nachdem ich mich nun also mit dem nicht mehr ganz so neuen Wagen (15000 km) von Firma Grün auf den Weg gemacht hatte, kam ich auch irgendwann in die Nähe von Hamburg. Bis dahin hatte ich ja noch keinen Navi gebraucht. Aber da die meisten Wagen ohne Navi gemietet werden, war ich ganz froh, daß ich meinen kleinen privaten Navi für das unbekannte Terrain dabei hatte. Noch!

Denn kurz nachdem mir mein Navi gesagt hatte, ich solle doch von der A1 auf die A24 abfahren, dünkte es mir, daß das irgendwie zu früh gewesen sei. Eigentlich hätte ich erst über die Süderelbe oder so auf der A1 rüber müssen, eh ich abfahren sollte. Naja, dachte ich mir, der Navi wird es schon wissen. Bisher hat er mich ja auch immer zuverlässig an meine Ziele geführt, wenn auch manchmal auf seltsamen Wegen. Und da ich schon von der A1 abgefahren war, folgte ich weiterhin den Empfehlungen des Navis. Und so stand ich bald bei den Landungsbrücken am Alten Elbtunnel.

Der Alte Elbtunnel ist durchaus eine Attraktion in Hamburg, aber nicht für mich heute. Denn die Tunneleinfahrt war gesperrt und so musste ich gegen den Willen meines Navis eine alternative Route suchen. Komischerweise hat sich der Navi mir dann auch noch verweigert, daß ich den Elbtunnel nicht sperren bzw. aus dem Routing herausnehmen konnte. Eigentlich kann mein Navi das, aber irgendwie bloß nicht heute. Also bin ich einfach Richtung A7 und neuem Elbtunnel weitergefahren.

Irgendwann kam ich dort dann auch an, aber natürlich war dort erstmal Stop-and-Go angesagt. Danach war wohl auch der Navi überrascht als er mir die nächste Ausfahrt empfahl, denn irgendwie landete ich nach einem Wirrwarr von vierspurigen Kreuzungen, Abbiegungen und sonstwas wieder auf der A7 und musste nach ein paar weiteren Kilometern die nächste Ausfahrt zur inneren und äußeren Umkehr genutzt habe. Als ich dann irgendwann im Freihafen angekommen bin, erkennbar an den Zoll/Duane-Schildern, war ich schon frohen Mutes.

Der nächste Frust kam dann, als ich irgendwie auf der Köhlbrandbrücke gelandet war und schon wieder fürchtete, auf der anderen Elbseite zu landen. Das mit dem Landen verzögerte sich dann allerdings noch ein wenig, weil auf der Brücke noch eine Baustelle mit Fahrbahnverengung auf eine Spur war. Aber nachdem ich dann dort erfreut feststellte, daß ich auf der richtigen Seite bin, schaftte ich es auch, endlich bei der Werft anzukommen. Dort schaffte ich es sogar, relativ nah am Schiff einen Parkplatz zum Endladen zu finden und konnte somit endlich einchecken.

Aber welch eine Odyssee! Das nächste Mal verlasse ich mich lieber wieder auf die gute alte Navigationsmethodik, sich vorher auf der Karte anzuschauen, wo man hin muss und die entsprechende Ausfahrt zu notieren und dort auszufahren, egal was das Navi vorher empfiehlt. Für die letzten Kilometer darf dann das Navi wieder herhalten. Machmal frage ich mich ja echt, wie ich das früher geschafft habe, mein Ziel in einer fremden Stadt zu finden? So richtig mit Faltkarte und Autoatlas. Da hat man sich dann seinen eigenen Routenplan geschrieben und ist den dann abgefahren. Und es hat funktioniert! So ganz ohne elektronische Helferlein. Oder ich kauf mir einfach mal wieder ein aktuelles Navi, so nach ca. 4-5 Jahren. 

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5 thoughts on “Wenn einer eine Reise tut…

  1. Naja prinzipiell kann man
    Naja prinzipiell kann man natürlich http://www.openstreetmap.org nehmen, da meiner Erfahrung nach Änderungen deutlich schneller umgesetzt werden. Bei Baustellen hört es natürlich auch da auf.

    1. Naja, aber Openstreetmap ist
      Naja, aber Openstreetmap ist leider nicht in meinem Navi verfuegbar. 😉

  2. Auf die Idee …
    … einen ortskundien (Fast)Einheimischen zu fragen, bist du nicht gekommen? 😉

    Im Übrigen wird der neue Elbtunnel auch schon ein wenig länger als 4-5 Jahre betrieben. Dein Navi hätte den also schon kennen können.

    BTW: Nur aus rein betrieblicher Neugier: Was für’n Navi hast du eigentlich?

    Viele Grüße aus HAMBURG(!)

    Jens

    1. Doch, an der Tankstelle hab
      Doch, an der Tankstelle hab ich dann mal den Tankwart gefragt… also der Service von Shell gefaellt mir ja, muss ich sagen. 🙂
      Navi ist ein Navigon 5110, wenn ich mich richtig erinnere.

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