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Juni 2011

Zurückeroberung des öffentlichen Raums

veröffentlicht von ij am Fr, 2011-06-10 07:50

Wir begegnen ihr jeden Tag hundert- oder gar tausendfach, nehmen sie aber dennoch kaum wahr - die Werbung auf Straßen und Plätzen, dem öffentlichen Raum. Und dennoch ist sie da und manchmal, vielleicht, nimmt auch sie uns wahr, wenn es sich um eine elektronische Werbung handelt. So auch in Paris mit den ersten Monitoren geschehen, auf denen Werbung lief. Dagegen regte sich Widerstand, wie die Tagesschau in einem Videobericht in ihrem Videoblog "Paris, c'est la vie" zeigt.

In Paris (und anderen Teilen Frankreichs) finden sich Bürger zusammen, die sich gegen die Zupflasterung von öffentlichen Räumen durch Werbung wenden und diese mit Sprüchen besprayen. Eine Art von zivilem Ungehorsam. Die Ungehorsamen werden in Regel dann von der Polizei festgenommen. Allerdings kommt es wohl selten zu Gerichtsverhandlungen, weil die Werbeindustrie die Schmierereien lieber stillschweigend entfernt, um nicht durch Prozesse noch mehr Aufsehen zu erregen. Bei den wenigen Verhandlungen vor Gericht (3 Prozesse in Paris mit Freisprüchen und sehr geringen Geldstrafen) ist die Begründung der Richter allerdings sehr interessant: 

Die Werbung spricht die Passanten an und diese hätten das Recht, darauf zu antworten. Im Rahmen der Meinungsfreiheit. Eine wunderbare Sichtweise.

Und in der Tat fände ich es gut, wenn es auch in unseren Städten weniger Werbung geben würde, insbesondere auch weniger Leuchtreklamen, die teilweise die ganze Nacht über vor sich hinleuchten, ohne daß auch nur irgendein Passant sie beachtet. Wikipedia hat einen Artikel zum Thema "Adbusters" und ab und zu finden sich ja in der Tat kreative Reaktionen auf Wahlplakaten, die manchmal dann auch weiterführende Auswirkungen haben und sogar einen recht großen Mediahype nach sich ziehen, wie zum Beispiel bei Merkels Wahlkampfauftritt auf dem Hamburger Gänsemarkt, der vom Slogan "... und alle so: Yeah!" begleitet wurde.

Aber gerade auch die Leuchtreklame ist auch unter dem Gesichtspunkt "Lichtverschmutzung" und Energieverschwendung ein Ärgernis.

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Thema Atomausstieg bei "Hart aber Fair"

veröffentlicht von ij am Do, 2011-06-09 07:49

Gestern abend bin ich irgendwie bei Hart aber Fair im Ersten hängengeblieben. Thema war "Der Sprung ins Dunkle - wie riskant ist Deutschlands Atomausstieg?" Zu Gast waren für die Atom-Befürworter Wolfgang Clement (Berater von RWE) und Roland Tichy (Chefredakteur Wirtschaftswoche). Für die Kritiker waren Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), Jürgen Trittin (Grüne) und Daniel Goeudevert (Ex-Manager, Autor, Philosoph). Das Video gibt es beim WDR, vielleicht ja auch bald bei Youtube zum Einbinden.

Während Clement und Tichy Allgemeinplätze zum Thema abseierten und Clement und Trittin sich immer parteipolitisch angingen, war Daniel Goeudevert eine durchaus positive Überraschung. Doch zunächst zu Wolfgang Clement. Dieser hat mehrfach betont, daß der Atomausstieg die (Strom-)Unternehmen wirtschaftlich schädigen wird und quasi einer Enteignung der Konzerne gleichkäme. Damit stellt Clement den Schutz von Vermögen über den Schutz von Leib & Leben der Menschen. Deutlicher kann man eine Menschenverachtung kaum ausdrücken.

Ebenfalls beliebt war, den Atomausstieg als Resultat von Panikmache darzustellen. Nach Fukushima hab ich allerdings nicht das Gefühl gehabt, daß die Deutschen in Panik verfallen seien. Vielmehr hatte ich den Eindruck, daß alle ziemlich ruhig waren, aber mit Fukushima eindrucksvoll vor Augen geführt bekamen, daß die Atomenergie nicht sicher beherrschbar ist, wenn irgendetwas passiert. Und daß immer irgendwas passieren kann, wurde ja nun schon mit diversen Unfällen und GAUs bewiesen.

Auf der anderen Seite waren die Atomkraftgegner bzw. Atomausstiegsbefürworter, die im Falle Trittins und  Röttgens ruhig etwas pointierter hätten argumentieren können und zum Beispiel die Chance verpaßten, auf Clements Fauxpax mit der Besitzstandswahrung für die Energieriesen entsprechend zu kontern. Daniel Goeudevert hingegen erzählte aus seinem Heimatland Frankreich, daß er auf der Fahrt zum Flughafen mehrmals an Graffitis vorbeigefahren sei, mit denen Deutschland für den Atomausstieg gedankt wurde. Insgesamt scheint es da auch Unterschiede zwischen Bevölkerung und Politik/Medien/Institutionen zu geben. Während die Bevölkerung mehrheitlich für den Atomausstieg zu sein scheint, wird in den Medien und in der Politik eher für die Atomenergie als saubere Alternative zur Kohle getrommelt. Atomenergie als Klimaretter. Insofern scheint auch auf der weltweiten politischen Bühne eher Unverständnis über den Schritt der Deutschen aus der Atomenergie zu herrschen. Oder blanke Angst. Denn wenn Deutschland beweist, daß ein solcher Schritt möglich ist, dann setzt dies auch die anderen Regierungen bzw. Staaten unter Druck.
Und so gab es dann auch einen Einspieler mit einem Zitat von Klaus Töpfer (Ex-Bundesumweltminister): 

Ich bin gerade in New York gewesen, auf einer internationalen Konferenz: Da wirst du umgeben von Menschen, die du noch nie gesehen hast, die dir alle mit einer Mischung von Skepsis, von Überraschung, von fast schon mitleidigem Lächeln begegnen. Die aber am Ende immer wieder dazu kommen: Wenn es die Deutschen sind, die den Atomausstieg machen, dann kannst du nicht ausschließen, dass es klappt.

Ich sehe den Ausstieg aus der Kernenergie ja auch eher als positives Signal und Chance für die deutschen Unternehmen. Um das Thema alternative Energien und Energiesparen wird niemand in den nächsten Jahren herumkommen. Und auf der anderen Seite sammeln die Deutschen auch im Bereich Abwracken von Atommeilern Knowhow. Denn auch wenn andere Staaten auf Atomenergie setzen: je mehr Atommüll dadurch produziert wird, desto drängender wird auch die Frage der bisher ungeklärten Endlagerung und desto größer der Druck auch für diese Staaten aus der Kernenergie auszusteigen. Und dann brauchen auch diese Staaten erneuerbare Energien und das Knowhow, ein Atomkraftwerk stillzulegen und abzubauen.

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Bundeskanzlerin Merkel und die Freiheitsmedaille

veröffentlicht von ij am Mi, 2011-06-08 21:14

Unsere Bundeskanzlerin Merkel ist bzw. war ja gerade in den USA und hat sich dort die höchste zivile Ehrung der USA abgeholt: die Presidential Medal of Freedom oder die Freiheitsmedaille. Wikipedia (en) sagt hierzu: 

The Presidential Medal of Freedom is an award bestowed by the President of the United States and is—along with the comparable Congressional Gold Medal bestowed by an act of U.S. Congress—the highest civilian award in the U.S. It recognizes those individuals who have made "an especially meritorious contribution to the security or national interests of the United States, world peace, cultural or other significant public or private endeavors." The award is not limited to U.S. citizens and, while it is a civilian award, it can also be awarded to military personnel and worn on the uniform.

Während man beim deutschen Begriff eher den Eindruck bekommen könnte, daß diese Ehrung denjenigen zuteil wird, die sich in herrausragender Weise um die Freiheit verdient gemacht haben, sieht die Erklärung bei der englischsprachigen Wikipedia etwas anders aus: ein verdienstvoller Beitrag zur Sicherheit, den nationalen Interessen, Weltfrieden, der Kultur oder anderen bedeutenden öffentlichen oder privaten Anstrengungen qualifizieren für diese Ehrung.

Nun, dem Spiegel-Bericht über dieses "Event" nach zu urteilen, liegt die Vermutung nahe, daß Merkel die Auszeichnung bekommen hat, weil sie eine ostdeutsche Bundeskanzlerin ist: 

Aber Obama wäre nicht Obama, wenn er diesen Eindruck nicht perfekt kontern könnte: Er nennt Merkel seine "Freundin", er herzt sie und lobt ihren Aufstieg von der Physikerin aus der DDR zur ersten deutschen Kanzlerin. "Angela Merkel hat als Führungspersönlichkeit Millionen von Menschen inspiriert - auch mich", sagt Obama. Es wirkt wie eine ehrliche Anerkennung. So bleibt der Eindruck, dass sich Merkel und Obama nach diesem Abend, nach ihrem Besuch in Washington vielleicht endlich auch menschlich ein wenig nähergekommen sind.

Merkel weiß, dass die Amerikaner ihre Tellerwäscher-ähnliche Lebensgeschichte vom DDR-Mädchen zur Power-Politikerin lieben. An diesem Abend wird ihr ihre besondere Karriere wohl plötzlich selbst wieder einmal sehr bewusst. "Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal im Rosengarten stehen würde, um vom US-Präsidenten die Freiheitsmedaille zu erhalten" sagt sie.

Merkel ist also nicht geehrt worden, weil sie sich um die Freiheit verdient gemacht hat, sondern weil sie Nutznießerin dieser Freiheit ist. Der Freiheit, die die Bürger der DDR 1989 erstritten haben. Die Freiheit, die die Frauenbewegung und die Generation der 68er über Jahrzehnte hinweg bereitet haben. Sie ist nicht für ihrer Leistung mit der Medaille ausgezeichnet und geehrt worden, sondern einfach dafür, daß sie das ist, was sie ist. Das ist kein Verdienst, sondern eine Selbstverständlichkeit.

Insofern liegt auch die Vermutung nahe, daß die Verleihung nicht für die Taten Merkels erfolgte, sondern um die Verbesserung der transatlantischen Beziehungen, die zur Zeit relativ stark belastet sind. Es ist also keine Belohnung für Vergangenes, die dort überreicht wurde, sondern eine Investition in die Zukunft, um das Wohlwollen Merkels, ja, man kann schon fast sagen, zu erkaufen.

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World IPv6 Day

veröffentlicht von ij am Mi, 2011-06-08 07:46

Heute ist World IPv6 Day. Punkt.

Das ist eine Aussage, die man erstmal langsam verarbeiten muss, denn den meisten Leuten dürfte das herzlich egal sein. Und eigentlich kann Otto Normal User mit dem Begriff an sich noch nicht einmal etwas anfangen. Aber der Tag ist dennoch wichtig, weil es keine neuen IP Adressen der bisherigen Art (IPv4) gibt. Die Einführung der nächsten Generation des Internet Protokolls (IP) läuft aber seit Jahren schleppend: die Provider bieten vielfach kein natives IPv6 an, weil die Kunden es nicht nachfragen. Die Kunden fragen es nicht nach, weil die Webseiten kein IPv6 anbieten. Die Webseitenbetreiber stellen nicht auf IPv6 um, weil niemand es benutzt. Und dazwischen hängen noch die Hersteller von Router-Hardware, die vielfach auch lange Zeit kein IPv6 unterstützten. Somit blieb die neue Version der IP-Adressierung bislang vielfach nur den interessierten Freaks vorbehalten, die sich irgendwelcher Tunnelmechanismen bedienten. Aber langsam wendet sich das Blatt ja.

Heise und Spiegel berichten auch über den World IPv6 Day. Spiegel schreibt zum Beispiel: 

Telekom-Sprecher Lichtenthäler betonte, dass von dieser "stillen Umstellung" kein Nutzer etwas merken werde: "Bestandskunden müssen gar nichts tun, weil sie auch in den nächsten Jahren weiterhin mit ihren IPv4-Protokollen online sein können." Provider wie die Telekom bauten dafür derzeit einen Parallelbetrieb auf. Die Telekom will die einzelnen Datenpakete von Anfang 2012 an durchgehend sowohl via IPv4 als auch via IPv6 durch ihre Leitungen jagen können. "Es gibt keine Pläne, IPv4 abzuschalten", betonte Lichtenthäler.

Noch völlig offen ist Lichtenthäler zufolge die Frage, ob künftig alle Geräte dauerhaft identifiziert werden könnten. Technisch sei es zwar möglich, eine von zwei Bestandteilen der IPv6-Adressen bei der Einwahl der Geräte ins Netz stets per Zufallsgenerator zu erneuern und so für eine Anonymisierung zu sorgen. "Dabei gilt es aber, die Bequemlichkeit der Nutzer mit der Privatsphäre abzuwägen", sagte der Telekom-Sprecher.

Der Telekom-Sprecher spricht hierbei zwei Punkte an: zum einen geht es bei diesem World IPv6 Day darum, daß die Anbieter ihr Angebot sowohl über IPv4 als nun auch über IPv6 erreichbar machen und zum anderen soll dies dann eventuelle Probleme im Netzwerk aufdecken. Dabei ist natürlich fraglich, wie praxisnah dieser Test-Tag sein wird, wenn die Provider keine IPv6 Adressen an die eigenen Kunden verteilen. Insofern dürften in der Tat die normalen Kunden nichts von diesem Tag mitbekommen. Aber es ist immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Zum anderen gibt es bei IPv6 auch ein paar Schattenseiten. Dadurch, daß nun durch den größeren Adressraum so dermaßen viele IP-Adressen zur Verfügung stehen, wird nicht nur die IP-Adresse länger und schwieriger zu merken, sondern jedes Gerät kann eine eigene IP-Adresse bekommen, die sich unter anderem von ihrer MAC-Adresse ableitet. Dadurch wird der Rechner oder das Gerät eigentlich permanent identifizierbar, allein durch die IP-Adresse. Vom Datenschutz-Standpunkt betrachtet ist dies natürlich unschön. Aber es gibt durchaus Methoden, wie man dies verhindern kann. Heise hat hierzu, zu den sogenannten Privacy Extensions, eine Anleitung auf ihren Seiten, wie man das in den verschiedenen Betriebssystemen konfigurieren kann.

P.S.: Das Blog und fast alle anderen Seiten auf diesem Server laufen ja schon seit längerem im Dual-Stack Modus und sind somit sowohl über IPv4 als auch IPv6 erreichbar und bisher habe ich keine Probleme damit feststellen können.

UPDATE: Heise hat einen neuen Artikel, in dem auch auf einige Statistiken und Graphen verlinkt wird.

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Niedersachsen: mehr Erfolg ohne Vorratsdatenspeicherung

veröffentlicht von ij am Di, 2011-06-07 07:43

Die Gegner der Vorratsdatenspeicherung (VDS) hegen ja schon seit längerem Zweifel am Sinn dieser Datensammelei, die die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik unter latenten Generalverdacht stellt. Sechs Monate sollten sämtliche Verbindungsdaten von Telefon und Internet gespeichert werden. Dazu dann noch die Positionsdaten der Handys. Dem hat glücklicherweise das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) einen relativ großen Riegel vorgeschoben, wenn auch nicht die Datensammelei als solches für grundgesetzwidrig erklärt.

Das nutzen nun seitdem vor allem die Unionspolitiker, aber auch einige aus den Reihen der SPD, um ein neues Gesetz zur VDS und somit deren Wiedereinführung zu fordern. Einzig die FDP in Person von Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger stellt sich da dankenswerterweise quer.

Nun hat aber eine Anfrage im niedersächsischen Landetag (wenig überraschend) zu Tage gebracht, daß die VDS gar nicht zur Aufklärung von Verbrechen beiträgt, wie die TAZ berichtet: 

Das niedersächsische Parlament fragte an, die Landesregierung musste antworten: Wie hoch ist die Aufklärungsquote bei Internetverbrechen in den vergangenen drei Jahren? Aus den offiziellen Daten geht nun hervor, dass die Quote seit dem Ende der so genannten Vorratsdatenspeicherung im März 2010 nicht gesunken ist.

Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) gilt als Hardliner in Sachen Vorratsdaten. Seit Karlsruhe das entsprechende Gesetz für verfassungswidrig erklärt hat, mahnt er regelmäßig eine Wiedereinführung an. "Aufgrund dieser Schutzlücke konnte das Bundeskriminalamt allein im Bereich der Kinderpornographie mehr als 70 Prozent der Fälle nicht aufklären", sagte Schünemann im Dezember der Neuen Osnabrücker Zeitung.

In der Antwort auf eine Anfrage der niedersächsischen SPD-Fraktion teilte sein Innenministerium nun mit, dass im vergangenen Jahr insgesamt 48.275 Straftaten mit dem "Tatmittel Internet" begangen worden seien, von denen 87,30% aufgeklärt werden konnten; von 511 gemeldeten Kinderpornografie-Fällen wurden demnach 82,97% aufgeklärt. 2009 belief sich die Zahl der Internet-Straftaten auf 31.109 Straftaten, die Aufklärungsquote lag bei 83,36%.

Wenn man es ganz arg auf die Spitze treiben will, kann man sogar sagen, daß die Aufklärungsquote durch den Wegfall der VDS gestiegen sei (2009: 83,36%, 2010: 87,30%). Wie Schünemann aber auf die irrwitzige Idee kommt, daß nun mehr als 70% der Fälle beim Kindermißbrauch nicht aufgeklärt werden konnten, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber belegt einmal mehr, wie die Politiker mit irgendwelchen haltlosen Zahlen Stimmung machen.

Die Borniertheit, mit der die Sicherheitsfanatiker an solchen Überwachungsideen wie der VDS festhalten, zeigt nun aber auch sehr schön, daß es ihnen gar nicht um eine erhöhte Sicherheit gehen kann. Denn die ist ja sogar ohne VDS höher als mit. Vielmehr dürfte es ihnen in der Tat um die Überwachung der Bürger gehen. Oder aber, irgendein Lobbyist hat ihnen einen Floh ins Ohr gesetzt, um mehr Überwachungskrams verkaufen zu können, was dann lediglich den wirtschaftlichen Interessen einer Industrie dienen würde. Man hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera, wenn man überlegt, warum die Politiker so einen Unfug vorantreiben wollen: entweder sind sie dumm und ignorant gegenüber den eigenen Zahlen oder aber sie sind käuflich. Beides möchte man eigentlich nicht in der Politik haben.

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Apache and SNI - problems with some clients

veröffentlicht von ij am Mo, 2011-06-06 22:22

Never change a running system. Old but true saying, but sometimes there's no other chance. Until a few days ago I was happy with SSL vhosts running with a single SSL certificate. Then I needed to add another SSL certificate for another site with several subdomains like svn.site-A.de, trac.site-A.de and www.site-A.de. With Apache2 running on Squeeze it's possible to make use of Server Name Indication (SNI) mechanism in order to be able to use multiple SSL certs on a single IP based vhost setup.

Well, it works for some client software, but apparently it does not work well with korganizer or Firefox Sync plugin nor with Cyberduck on OS X. Here's an example config: 

SSLEngine on
SSLCipherSuite ALL:!ADH:!EXPORT56:RC4+RSA:+HIGH:+MEDIUM:+LOW:+SSLv2:+EXP:+eNULL
SSLCertificateFile  /etc/apache2/ssl/site-A-cert.pem
SSLCertificateKeyFile  /etc/apache2/ssl/site-A-key.pem
SSLOptions StrictRequire
SSLProtocol -all +TLSv1 +SSLv3
SSLCipherSuite HIGH:MEDIUM:!aNULL:+SHA1:+MD5:+HIGH:+MEDIUM
SSLVerifyClient none
SSLProxyEngine off

This is identical to all SSL vhosts on my system. The funny thing is now that it works for two sites (site A and site B) while it doesn't work for site C. In Firefox Sync plugin I get an error that the connection couldn't be established while on Cyberduck (a webdav client for OS X) I get a requester stating that I get cert for site A on site C. Pointing the browse to the appropriate URL I get the correct cert for site C on site C.

Is there anything I miss with SNI setup in Apache?

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Debian
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Debian
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Internet
Mac
OSX
Apache
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45-jähriger zu Tode geprügelt

veröffentlicht von ij am Fr, 2011-06-03 07:40

Ich kann nicht behaupten, daß mir solche ritualisierten Besäufnisse wie am Vater-/Herrentag besonders gefallen. Da ich keinen Alkohol trinke, sehe ich nicht den Sinn darin, mir die Kante bis zur Besinnungslosigkeit zu geben, total besoffen durch die Gegend zu torkeln und am nächsten Tag nicht mehr zu wissen, was überhaupt los war. Mal von der eh schon peinlichen Herumgröhlerei abgesehen, steigt wohl auch die Rate von Prügeleien durch die vom Alkohol herabgesetzte Hemmschwelle. Während es aber in der Regel dabei eher bei Nasenbluten bleiben dürfte, ist es am S-Bahnhof Warnemünde gestern zu einem Gewaltexzess gekommen, bei dem ein 45-jähriger aus dem Landkreis Bad Doberan zu Tode geprügelt wurde, wie u.a. Spiegel berichtet: 

Die Attacke ereignete sich am Nachmittag auf dem S-Bahnhof Rostock-Warnemünde. Das 45-jährige Opfer wartete am Bahnsteig 3 auf seinen Zug, als es von einer Gruppe betrunkener Männer angegriffen wurde.

Die Meute attackierten den Mann mit Schlägen gegen den Kopf. Noch am Bahnsteig musste er von einem Notarzt wiederbelebt werden. Anschließend wurde das aus dem Kreis Bad Doberan stammende Opfer in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb der Mann am frühen Abend.

Ich weiß nicht, was solche Leute ausgerechnet immer an Bahnhöfen dazu treibt, andere Leute verprügeln zu wollen, aber gestern dürfte ein wesentlicher Grund wohl der hohe Alkoholpegel der angreifenden Gruppe sein. Das ist aber nicht immer der Fall. Aber wieder einmal hat die an Bahnhöfen übliche Videoüberwachung auch hier die Tat nicht verhindert und es scheint sogar so, als wenn der Vorfall außerhalb des videoüberwachten Bereichs passiert ist, da es andernfalls bestimmt schon Fahndungsbilder in den Medien gäbe. Trotzdem fürchte ich, daß die üblichen Politiker wieder die Mottenkiste "mehr Videoüberwachung" herauskramen werden.

Interessanterweise laufen am Bahnhof bei verschiedenen Anlässen immer verstärkt Polizei und Sicherheitsdienste herum, was sicherlich auch gestern der Fall gewesen sein dürfte. Trotzdem wurde die Tat nicht verhindert. Auch nicht von anderen Passanten. Gibt es keine Zivilcourage mehr? Sind wir schon so verroht, daß wir lieber wegschauen, wenn jemand am Boden liegt und Tritte gegen den Kopf bekommt? Und was treibt die Täter an, daß sie so ausrasten? Fragen, auf die es wohl keine Antwort gibt.

UPDATE: NDR und Spiegel berichten inzwischen, daß mehrere Verdächtige festgenommen wurden und daß es doch Videoaufnahmen gab: 

Aufzeichnungen der Videokameras an den Bahnsteigen brachten offenbar den entscheidenden Hinweis. Die Verdächtigen hatten sich nach Informationen des NDR in einem Geschäft in der Nähe des Tatorts in Warnemünde versteckt. Knapp drei Stunden nach der Tat seien sie dort festgenommen worden. Nach Zeugenaussagen soll es sich bei den Tätern um drei bis fünf alkoholisierte Männer gehandelt haben.

UPDATE:
Auch die TAZ hat etwas zum Thema und vor allem auch zur Zivilcourage/Hilfsbereitschaft der Passanten:

Eine Augenzeugin sagte am Freitag im ZDF, sie habe gesehen, wie mindestens fünf oder sechs Männer sich auf dem Bahnsteig geprügelt hätten. Nach einem Faustschlag ins Gesicht sei einer der Männer zusammengebrochen und mit dem Gesicht auf dem Bahnsteig gefallen.

Menschen seien zu Hilfe geeilt. "Die haben sogar Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht, die haben gepumpt – bis der Krankenwagen kam", sagte die Frau.

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Drupal Stammtisch Rostock am 7. Juni

veröffentlicht von ij am Mi, 2011-06-01 21:31

Und auch in diesem Monat findet wieder der Drupal Stammtisch Rostock am 1. Dienstag im Monat statt. Wie immer geht es um 19 Uhr los. Im Plan B am Doberaner Platz. Und auch dieses Mal steht natürlich wieder das Thema Drupal im Vordergrund. Drupal7 ist nun schon seit einiger Zeit verfügbar und vielleicht hat schon der eine oder andere ein Projekt damit umgesetzt und kann von seinen Erfahrungen berichten.

Ebenfalls auf der Tagesordnung steht natürlich die Weiterentwicklung unseres Stammtisch-Projektes. Hierfür sind nun alle technischen Voraussetzungen wie SVN und Trac vorbereitet. Wer also an einem OpenData Projekt für Rostock und Umgebung Interesse hat und daran mitwirken möchte, ist ebenso herzlich eingeladen! Ich hoffe, daß wir im Juli hierzu auch mehr Einzelheiten verraten können. Aber eins ist gewiß: interessant ist es allemal! 

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