Die Zeichen stehen auf Krieg

Die Proteste und der Aufstand gegen das Assad-Regime in Syrien dauern seit langem an, die Auseinandersetzung werden heftiger, es ist bereits auch schon Giftgas eingesetzt worden. Dies ist nun wohl der Anlaß für die USA und Großbritannien, in Syrien militärisch eingreifen zu wollen. Dabei soll es wohl mehrere Möglichkeiten geben: 

  1. Einzelne Luftschläge gegen Assads Militär, um ihn zu “bestrafen” bzw. ihm zu zeigen, daß er zu weit gegangen ist.
  2. Die Errichtung einer Flugverbotszone über Syrien. Dazu müssten die Luftwaffe und die Flugabwehr Syriens ausgeschaltet werden.
  3. Der Einmarsch auch mit Bodentruppen.
  4. Unterstützung des Aufstands durch Waffen.

Punkt 1) dürfte wohl der wahrscheinlichste sein. Obama ist im Zugzwang, nachdem er einen Giftgaseinsatz als “Rote Linie” markiert hatte. Allerdings hat Syrien noch die Unterstützung von Russland und Iran. Wie diese beiden Verbündeten reagieren werden, ist ungewiß. Punkt 2) würde Assads Truppen die Möglichkeit nehmen, Lufteinsätze gegen den Aufstand zu fliegen. Punkt 3) ist sehr unwahrscheinlich. Weder die USA noch Großbritannien dürften ein Interesse daran haben, dort einzumarschieren und im Zweifel längere Zeit dort zu bleiben.

Punkt 4) ist leider sehr wahrscheinlich, aber auch sehr gefährlich, da damit Waffen in ein Krisengebiet gebracht werden, wo man nicht weiß, wo und wie diese Waffen letztendlich eingesetzt werden bzw. in wessen Händen diese landen werden. Damit würden die USA ihre bisherige Doktrin fortschreiben, die wir schon aus der Vergangenheit mit der Unterstützung von Regimekritikern kennen, wie zum Beispiel Saddam Hussein oder Osama Bin Laden. Beide wurden in ihrer Zeit von den USA unterstützt, bis sich die USA irgendwann von ihnen abwendeten.

Dieses Vorgehen muss ein Ende haben und es sollte versucht werden, den militärischen Einsatz in Syrien zu verhindern. Wenn es notwendig ist, weil Giftgas eingesetzt wird, dann sollte dies nur mit einem klaren UN-Mandat und idealerweise mit Blauhelmen geschehen. Dazu müssten die Blauhelme allerdings über die entsprechenden Mittel verfügen bzw. diese explizit anfordern können.

Was aber nicht sein darf, ist, daß die Hegemonialmacht USA ihre Interessen mit Hilfe von Großbritannien dort durchzudrücken versucht. Das würde wohl die Region destabilisieren und zu weiterer Terrorgefahr durch Al Qaida und andere führen. Für die USA und Großbritannieren könnte sich ein militärisches Eingreifen bei all dem Risiko aber dennoch lohnen, da dann wohl die Medienaufmerksamkeit eher auf den Syrien-Einsatz liegen würde als auf die Enthüllungen rund um die Geheimdienste NSA und GCHQ durch Edward Snowden.

Kurzum: ja, in Syrien müsste eingegriffen werden, insbesondere bei Giftgasangriffen, aber nicht durch einseitige Willkür der USA und Großbritanniens. Das Eingreifen kommt aber eigentlich schon zu spät und hätte schon bei den ersten militärischen Angriffen Assads auf die eigene Bevölkerung durch UN-Truppen erfolgen müssen.

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