67 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs

Ist euch eigentlich schonmal aufgefallen oder bewußt geworden, daß 67 Jahre nach dem Krieg immer noch Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg gefunden und entschärft werden? Zum Beispiel in Osnabrück, meiner alten Heimat, werden regelmäßig entsprechende Bomben gefunden und entschärft, besonders im Bereich des Stadtteils Schinkel. Oder auch in Voxtrup, wie am 3. Mai in der Neuen OZ zu lesen war: 

Geschafft: Um 21.40 Uhr gab der Sprengmeister Entwarnung: Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde vor Ort entschärft. Damit sind die Straßensperren aufgehoben. Die Bevölkerung kann sofort in ihre Häuser zurückkehren. Etwa 2000 Menschen mussten den Stadtteil in einem Umkreis von 1000 Metern um den Fundort an der Straße “In der steiniger Heide” verlassen, nachdem bei Bauarbeiten am Nachmittag auf einem Privatgrundstück der Blindgänger entdeckt wurde.

Bedenkt man, daß Deutschland ein sehr hochtechnisiertes Land ist, das sich zudem auch entsprechende Suchen und Entschärfungen leisten kann, wird es einem ganz anders, wenn man an andere Länder denkt, in denen in den letzten Jahren und Jahrzehnten Krieg herrschte. Zum Beispiel im Kosovo oder im Irak. Oder in Vietnam oder Korea. Dort wird man wohl auch noch über Jahrzehnte hinweg mit Bombenfunden leben müssen, die vielleicht nicht so glimpflich ausgehen wie in Voxtrup, weil sie nicht entschärft werden konnten.

Interessanterweise war Rostock aufgrund der Heinkelwerke ja auch Ziel von Bombenangriffen im 2. Weltkrieg, allerdings höre ich hier nichts von etwaigen Bombenfunden. Dabei bezweifle ich einfach mal, daß die Soviets und die DDR großartig nach Blindgängern gesucht haben werden, insbesondere weil die Briten und die Amerikaner Ende April 1942 Rostock bombardierten. Deshalb würde ich persönlich hier noch von sehr vielen Blindgängern in Rostock ausgehen, denn ich kann mich nicht daran erinnern, in den Jahren seit 1999 von einem Blindgängerfund in Rostock gehört zu haben. In Osnabrück hingegen kommt das fast mehrmals jährlich vor. 

Umso wichtiger finde ich deshalb die Lehre aus diesen Funden, daß sich die Bundesrepublik Deutschland nicht an der Führung von Kriegen und dem Waffenexport beteiligen, sondern sich für die friedliche Lösung von Konflikten einsetzen sollte.

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