Die GEZ und das SEPA-Verfahren

Gestern hab ich mal wieder Post von der GEZ bekommen. Ich halte diese Organisation ja nicht unbedingt für sinnvoll und die Methoden manchmal für etwas fragwürdig, aber das ist ein anderes Thema. Grundsätzlich befürworte ich schon die Gebührenfinanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender.

In diesem Fall geht es darum, daß ich der ersten Aufforderung oder auch Bitte der GEZ nicht Folge geleistet habe, ihnen auch für das SEPA-Verfahren eine Einzugsermächtigung zu geben und ich solle das doch bitte nachholen. Also hab ich mich mal per Google ein bißchen informiert. Das Ergebnis ist, daß die GEZ durchaus berechtigt ist, für SEPA eine gesonderte Einzugsermächtigung zu bekommen. Oder vielmehr: hätte sie eine gültige Einzugsermächtigung für das bereits existierende Lastschriftverfahren, bräuchte sie für das SEPA-Verfahren keine neue Unterschrift. Da die Lastschriftverfahren aber derzeit wohl nicht so ganz astrein sind, wird für SEPA eine neue Genehmigung bzw. Unterschrift notwendig, wie die Welt bereits 2009 schrieb

* Auf dem mitgeschickten GEZ-Informationsblatt ist viel von Sepa (Single Euro Payments Area) und dem ab 31. Oktober möglichen europaweit einheitlichen Lastschriftverfahren die Rede. Dieses lasse keine Einzugsermächtigungen ohne Unterschrift mehr zu. Dass dies auch das bisherige Recht nicht zugelassen hat, schreibt die GEZ nicht. Eigentlich sind nur Einzugsermächtigungen für einmalige Beträge bis zu 50 Euro mündlich möglich. Diese Regelung wurde für Spenden geschaffen, damit Bürger ohne großen Aufwand am Telefon Zusagen machen können.

* Die GEZ-Aktion dient nur der Korrektur einer eingeschlichenen Praxis und der Pflege der Kundendaten. Mit Sepa hat sie nichts zu tun. Die Behörde hat es zum Erstaunen von Verbraucherschützern versäumt, die Gebührenzahlern gleich jenes Formular unterschreiben zu lassen, das für das neue europäische Lastschriftverfahren gilt.

Dieses Vorgehen finde ich nun von der GEZ weniger schön. Wenn sie in der Vergangenheit einen Fehler gemacht haben, können sie das ja gerne zugeben. Davon geht die Welt nicht unter. Aber die ganze Zeit auf die Notwendigkeit im Zuge der SEPA-Umstellung herumzureiten und von einem Kombimandat zu sprechen, halte ich dann doch für dreist-frech und für eine Falschinformation.

Normalerweise würde ich solche eine Dreistigkeit ignorieren. Das Problem ist nur: ich hab keine Lust, mich wieder selbständig um die GEZ-Gebühren kümmern zu müssen, indem ich wieder manuell die Gebühren überweise. Also werde ich diesen Quatsch doch unterschreiben und damit die bisherigen Einzüge legalisieren. Begeistert bin ich aber nicht.

Uncategorized