Wikileaks ohne Ende

Die Bestrebungen von – sagen wir mal – bisher unbekannten Mächten, die Whistleblower-Site Wikileaks aus dem Netz zu bekommen, halten weiterhin an und erstrecken sich zunehmen auch auf das Aushängeschild von Wikileaks Julien Assange.

Denn nachdem ich ja am Samstag aufrief, an Wikileaks zu spenden oder einen Mirror aufzusetzen, kamen wohl auch andere auf die gleiche Idee und innerhalb kurzer Zeit waren erst 76, dann 208 und inzwischen schon 507 Mirrors eingerichtet worden, nachdem auf Wikileaks eine Anleitung bzw. Webseite zum Einrichten eines Mirrors veröffentlicht wurde.

Auch Alper Iseri spielte mit dem Gedanken, sich an der Mass-Mirror-Aktion zu beteiligen. Allerdings hat er sich vorher bei seinem Hoster erkundigt, ob dieser Probleme damit hat. Hat er offensichtlich. Sowohl Netzpolitik berichtet darüber und auch Heise hat dazu schon einen entsprechenden Artikel. Auch im Hetzner-Forum gibt es eine Diskussion dazu, daß Hetzner als Hoster keine Wikileaks-Mirrors haben möchte. Dort äußert sich auch Martin Hetzner persönlich zum Thema. Ob die Inhalte nun illegale Kopien sind oder nicht, kann man unterschiedlich beurteilen, so daß die Entscheidung von Hetzner zumindest nachvollziehbar ist. Domainfactory sieht es ein wenig anders. Interpretationssache halt.

Aber auch von einer anderen Seite droht Wikileaks bzw. Julian Assange neues Ungemach, wie Heise in oben erwähnten Artikel schreibt: 

Doch noch überschlagen sich die Ereignisse: Den Auftakt am Montag machte die Schweizer Post, die erklärte, man habe das PostFinance-Konto, über welches bislang Spenden für die Enthüllungsplattform im Internet liefen, geschlossen. Als Grund gab das Unternehmen an, Assange habe bei der Kontoeröffnung falsche Angaben zu seinem Wohnort gemacht.

Die Schweizer Post hat natürlich Recht damit, wenn sie das Konto aufgrund falscher Daten sperrt. Aber der Zeitpunkt ist natürlich etwas pikant und dürfte kaum ein Zufall sein. Aber natürlich ist das auch ziemlich bräsig von Assange, einen solchen Fehler zu machen.

In den nächsten Tagen dürfte es weiterhin spannend bleiben, wie es mit Wikileaks weitergeht. Unter anderem damit, ob und wann Assange von Scotland Yard verhaftet und ob er ausgeliefert wird. Und dann vor allem: wird er nach Schweden ausgeliefert oder direkt in die USA, was ich derzeit eigentlich eher annehme.

Uncategorized