Spekulatius & Lebkuchen im August

Letzte Woche am Sonntag berichtete Martin Hackbarth davon, daß der RCDS in Greifswald offenbar etwas gegen Mitglieder der Piratenpartei hat. So organisiert der RCDS in Greifswald wohl eine “Kneipentour” für Erstsemester und bewirbt diese auf der Communityplattform StudiVZ. Martin Hackbarth, seines Zeichens Mitglied bei der Piratenpartei und als Tutor bei der Uni Greifswald auch für die Betreuung der Erstsemester zuständig, berichtet nun auf der Mailingliste der Piratenpartei MV folgendes:

Moin,
ich bin Tutor für die Erstis an der Uni-Greifswald und muss mit denen auch zur Ersti Kneipentour. Diese wird leider vom RCDS (cdu für die uni) organisiert. Die Kneipentour soll aber unpolitisch sein (behaupten sie aber).
Nun wurde ich rausgeworfen.

Begründung gab es keine und ich darf der Gruppe auch nicht mehr beitreten.

MfG Maddin

Nachfragen von Hackbarth in der entsprechenden StudiVZ-Gruppe wurden gelöscht. Ebenso Nachfragen von anderen Usern dort zu dem Thema. Sebastian Jabbusch hat daraufhin mal beim AStA in Greifswald nachgefragt und von Christian Bäz aus dem AStA die folgende Antwort erhalten:

Also… ich organisiere nicht den Kneipenbummel. Die Fachschaftsräte organisieren das selber. Das hat nix mit dem RCDS zu tun. Die organisieren einen eigen Stadtbummeln, auf dem sie in StudiVz hinweisen. Im Sommersemester gab es einige Beschwerden von Erstis, dass sie nicht richtig wussten, was das eigentlich ist und von der politischen Ausrichtung des Abends ziemlich überrascht waren.

Es wird aber keinen Punkt im Erstiprogramm geben, der EINSEITIG von einer Partei oder studentischen Gruppe organisiert wird.

Christian Bäz

Es geht also um eine “Kneipentour” als Einführung für Erstsemester, die vom RCDS veranstaltet wird und vom Namen her starke Ähnlichkeiten zum Einführungsprogramm des AStAs in Greifswald hat. Dies führte wohl auch schon in der Vergangenheit zur Verwunderung von Teilnehmern, die sich plötzlich bei einer vorgeblich unpolitischen Veranstaltung eben doch mit einer politischen Veranstaltung konfrontiert sahen.
Lustig wird das ganze dann dadurch, daß der RCDS die vergangene Woche auch noch bei Spiegel Online auftauchten, wo sie sich als Verfechter für Ehrlichkeit und Offenheit gerierten. Offensichtlich wird da beim RCDS mit zweierlei Maß gemessen, was die Offenheit und Ehrlichkeit angeht. Zum einen hauen sie kräftig auf die SPD-Werbung mit der Studentin ein, die an einer Privatuni studiert, aber für die Abschaffung von Studiengebühren kämpft, und zum anderen schließen sie einen Tutor von einer vermeintlich unpolitischen Einführungsveranstaltung für Erstsemester aus.

Wie war das mit dem Zitat von Gandhi?

First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.

Sind die Piraten schon in der dritten Phase angekommen? Oder ist es einfach eine Provinzposse?

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6 thoughts on “Spekulatius & Lebkuchen im August

  1. Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Letztes Jahr war ich Ende August in England, an den Läden in Heathrow gab es da auch schon Schokoladen-Nikoläuse zu kaufen.

    Aber vielleicht ist das jetzt auch Absicht weil den Leuten je nach Wahlausgang am 27. September die weihnachtliche Stimmung auch komplett vergehen könnte. 🙂

    Kommerz ist halt die Priorität in unserer Welt. 🙁 Da hilft nur Boykott.

  2. Womit hat du denn die Fotos gemacht? Mit der großen Kamera, ganz offensiv, oder eher “unauffällig” mit was kleinem, Handy, Kompakte? Würde mich mal interessieren, wie die MItarbeiter reagiert haben, denn oftmals sind die ja alles andere als erbaut über Fotos im Laden.

  3. Die Fotos sind mit dem N97, also Handy, gemacht. Mitarbeiter waren nicht unbedingt in der Naehe. Ausserdem hab ich mich vorher entsprechend deutlich vernehmbar mich ueber den fruehen Zeitpunkt aufgeregt.

  4. Gut zu wissen, dass das noch mehr Menschen stört. Sollte man den Discountern und Supermärkten mal deutlicher vermitteln… mich nervt diese Verkaufspraxis auch extrem!

  5. Da hilft wohl nur ein einfach möglichst lange zu ignorieren und nicht schwach zu werden. Dann kommt auch keine Gewöhnung auf 🙂

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