Surfen mit IPv6

Wie jeder weiss, existiert etwas nicht, was Google nicht kennt. Leider. Doch bisher konnte man davon wohl ausgehen, daß Google es dann einfach noch nicht gefunden hat. Oder die eigene Suchanfrage war ungünstig gestellt. Aber was ist, wenn etwas doch existiert, Google es aber trotzdem bei einer Suchanfrage nicht anzeigt?

Dann könnte es sein, daß Google es nicht anzeigen *will*, wie Spiegel.de heute berichtet:

Lizenzchaos in Großbritannien: Die Google-Tochter YouTube und die Briten-Gema PRS können sich nicht einigen, wie viel Geld die Verwertungsgesellschaft für Musikvideos bekommt. Nun sperrt YouTube Tausende Clips. Hauptkritik: Die Briten-Gema wisse nicht mal, welche Rechte sie vertrete.
[…]
Öffentlich hat den Streit gestern Abend YouTube-Manager Patrick Walker gemacht, als er im Firmenblog ankündigte, man werde alle von den Verhandlungen betroffenen Musikvideos – Tausende angeblich – für britische Nutzer fortan blockieren müssen.

In diesem Fall geht es derzeit “nur” um Musikvideos, aber wie das Beispiel zeigt, hat Google, zu dessen Konzern YouTube gehört, durchaus die Mittel, Inhalte im Netz auszublenden oder schlicht nicht auffindbar zu machen. Was ist nun, wenn es sich bei dem Inhalt nicht um Musikvideos handelt, die man aus dem Angebot nimmt, weil derzeit die Lizenzzahlungen nicht geklärt sind, sondern weil es unliebsamer Inhalt ist? Wenn z.B. unangenehmes über Google verbreitet werden würde, daß Google eben doch “evil” ist? Oder wenn Google im Auftrag einer Regierung politische Inhalte aus seinen Suchergebnissen streicht? Das ist aber doch sicherlich undenkbar, oder?

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2 thoughts on “Surfen mit IPv6

  1. Heise ist seit einem Jahr per IPv6 erreichbar, unter http://www.six.heise.de
    http://www.heise.de/netze/meldung/Testlauf-heise-online-per-IPv6-207035.html

    Google macht das inzwischen cleverer, und vertraut auf die korrekte DNS-config der upstream-Provider, liefert einen AAAA-record nur bei IPv6 Anfragen aus.

    Bei Deinem Setup gibt es ein Problem, wenn ein client via IPv4 kommend, nach dem AAAA fragt, aber nur an einem IPv4 upstream-Provider hängt. Das Risiko will Heise verständlicherweise nicht eingehen.

  2. Nunja, ich hab meinen Webservern auch durchgehend IPv4 + IPv6 gegeben und bisher noch von keinen Problemen von IPv4 Nutzern gehoert.

    Darueber hinaus empfehle bzw. benutze ich ja auch einen entsprechenden Proxy, der beides unterstuetzt. Da faellt sowas dann gleich nochmal weniger auf.

    Und wenn man kein IPv6 produktiv anbietet, sondern nur in Testumgebungen, wird es IPv6 auch weiterhin schwer haben, sich durchzusetzen.

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