Oberbürgermeisterwahl Rostock liefert peinliches Ergebnis

Gestern war die Wahl zum neuen Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock. Seit ein paar Wochen lief der Wahlkampf, hauptsächlich über Plakate, manchmal auch über Diskussionsrunden, zugeschickten Fragen&Antworten und auch dem bei diesen saukalten Wetter allseits beliebten Straßenwahlkampf. Das Ergebnis in Kürze: Roland Methling bleibt Oberbürgermeister. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zum Wahlerfolg und die Einladung, doch beim nächsten netzpolitischen Bier Rostock am 16. Februar vorbeizuschauen!

Das Ergebnis ist aber eine peinliche Offenbarung der Rostocker:

  1. Nichtwähler: 63.4%
  2. Roland Methling: 53,8%
  3. Dr. Ait Stapelfeld: 13,9%
  4. Kerstin Liebich: 13,8%
  5. Karina Jens: 7,3%
  6. Christian Blauel: 5,4%
  7. Dr. Sybille Bachmann: 4,7%
  8. Thoralf Vetter: 1,0%

Oder anders ausgedrückt: bei einer Wahlbeteiligung von nur 36,6% brachten somit 63,4% der Bevölkerung zum Ausdruck, daß ihnen die Kommunalpolitik vollkommen egal ist.

Liebe Rostocker Bürgerinnen und Bürger! Das ist in allerhöchstem Maße peinlich! Peinlich für Rostock, peinlich für die Parteien und Kandidatinnen und Kandidaten, daß sie die Leute nicht angesprochen haben. Und es ist ein niederschmetterndes Ergebnis für die Demokratie in der Hansestadt. Zum Vergleich: die Wahlbeteiligung in meiner alten Heimatstadt Georgsmarienhütte lag bei der Wahl des Bürgermeisters im letzten Jahr bei 55%! Was aber nicht überragend, aber im üblichen Schnitt liegt.

Ich finde ja immer noch, daß Wahlen mit einer Wahlbeteiligung von unter 50% ungültig sein sollten und solange zu wiederholen sind, bis ein ordentliches Quorum erreicht wurde, um von einer demokratischen Legitimation sprechen zu können. 36,6% sind eine Farce!

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3 thoughts on “Oberbürgermeisterwahl Rostock liefert peinliches Ergebnis

  1. Wahlbeteiligung – immer haben die Bürger Schuld?
    Oder anders ausgedrückt: bei einer Wahlbeteiligung von nur 36,6% brachten somit 63,4% der Bevölkerung zum Ausdruck, daß ihnen die gestellten Kanditaten überhaupt nicht zusagten und keiner der sieben wählbar sei.

    Liebe Rostocker Bürgermeisterkanditatinnen und Bürgermeisterkandidaten! Das ist im allerhöchsten Maße peinlich! Peinlich für Rostock, peinlich für die Parteien und Bürgerinnen und Bürger, daß Sie die Leute nicht ansprechend angesprochen haben. Und es ist ein niederschmetterndes Ergebnis für die Demokratie in der Hansestadt.

  2. Wahlbeteiligung
    Selbstverständlich ist eine Wahlbeteiligung von unter 50 % immer bedenklich. Andererseits wird eine Wiederholung der Wahl sicherlich zu keiner Erhöhung der Wahlbeteiligung führen. Meines Erachtens wäre hier nur ein gangbarer Weg, wenn die Briefwahl als Regel eingeführt wird. Dies ist sicherlich eine Kostenfrage, aber unsere Demokratie dürfte dies auf jeden Fall aufwiegen.

  3. komische zahlen
    die zahlen sind irgendwie irritierend. besser wäre komplett nach wahlberechtigten:
    1. 63.45% Nichtwähler
    2. 19,55% Roland Methling
    3. 05,05% Ait Stapelfeld
    4. 05,01% Kerstin Liebich
    5. 02,65% Karina Jens
    6. 01,87% Christian Blauel
    7. 01,72% Sybille Bachmann
    8. 00,38% Thoralf Vetter
    (die summe muss durch runden nicht unbedingt 100% ergeben)
    die ergebnise sehen doch schon ansehnlicher aus.
    stimmt es eigentlich, das wenn kein kandidat über 10% stimmen der wahlberechtigten erhält, die bürgerschaft den oberbürgermeister bestimmt?

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