Die Sozialwahl – wen wählen?

Ich habe, wie vermutlich die meisten anderen Berufstätigen auch, in den letzten Tagen die Wahlunterlagen zur diesjährigen Sozialwahl bekommen. Diese bestehen im Wesentlichen aus dem Wahlzettel und einem Rückumschlag. Wahlen sind wichtig und ich will gar nicht abstreiten, daß auch die Sozialwahl irgendwie wichtig ist. Nur: Warum? Und: wen wählen?

Passenderweise hat auch Spiegel Online unter dem Titel "Farce Sozialwahl – Denn sie wissen nicht, was sie ankreuzen" etwas erhellendes zum Thema: 

Zukunft? Demokratie? Moment – worum geht es hier eigentlich? Tatsächlich ist die Idee, die hinter der Sozialwahl steckt, gar nicht schlecht: Die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen und der Rentenversicherung sollen ihre eigenen Lobbyisten bestimmen – Menschen also, die in den sogenannten Selbstverwaltungsgremien gegenüber den Kassenchefs und der Regierung die Interessen der Versicherten vertreten.

Aha! Also im Prinzip ja keine schlechte Idee. Allein, es sind Lobbyvertreter der Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften. Teilweise sind es Gewerkschaften, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Spiegel erklärt weiter: 

Doch was hinter diesen Listen steckt, bleibt unklar. Wer wissen will, welche Personen überhaupt zur Wahl stehen oder wie sich die Gruppierungen unterscheiden, muss schon viel Leidenschaft mitbringen. Denn ein Wahlkampf findet bei der Sozialwahl nicht statt. Die meisten Wahlberechtigten dürften nicht einmal wissen, welche Kompetenzen die Selbstverwaltungsorgane überhaupt haben.

Und das ist ja auch der Kernpunkt der Kritik: wenn ich jemanden wählen soll, dann muss ich wissen, wofür diejenige Partei oder Person steht und was ihr Wahlprogramm im Groben ist. Wofür tritt etwa Verdi bei der Sozialwahl an? Oder die Gewerkschaft der Sozialversicherung? Wer steckt jeweils dahinter?

Immerhin! Auf www.sozialwahl.de kann man sich informieren. Aber antiquiert. Die Vorstellung der Kandidaten und Listen findet per herunterzuladenden PDF-Dateien statt. Das ist mühsam und unnötig. Wenn man schon eine Webseite zur Wahl hat, dann hätte man die Vorstellung auch auf der Webseite direkt machen können, etwa im Rahmen eines Wahl-o-maten oder ähnlichem. Zumal es auf der Webseite nur 7 PDFs zum Anschauen gibt, aber auf dem Wahlzettel 14 Wahlmöglichkeiten gibt. So sieht eine transparente Wahl jedenfalls nicht aus. Es gibt da also starkes Verbesserungspotential.

Aber letztendlich weiß ich immer noch nicht, ob ich mich (erstmalig) an der Wahl beteilige oder wen ich nun wählen soll. Informiert fühle ich mich eigentlich diesbezüglich nicht.

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12 thoughts on “Die Sozialwahl – wen wählen?

  1. Also dem stimem ich 100%ig
    Also dem stimem ich 100%ig zu! Ich fühle mich ebenfalls zu wenig informiert um ein Kreuz zu setzen, welches evtl. meine Zukunft entscheiden soll?!

    1. Ich bin bei meiner Suche auf
      Ich bin bei meiner Suche auf die Seite “parteivergleich.eu” gestoßen. Sort kann man diverse Fragen beantworten und abschließend wird einem eine entsprechende Liste empfohlen. Vielleicht hilft euch das auch weiter.

  2. Die “Wahlprogramme” sind so
    Die “Wahlprogramme” sind so blumig und nichtssagend formuliert, dass ich zwischen den einzelnen Listen keinen Unterschied erkennen kann. Ich glaube, die wollen überhaupt nicht gewählt werden. Oder sie wollen alles untereinander auskungeln und Öffentlichkeit und Transparenz würden dabei nur stören.

  3. Stimme dem Blog zu. Hab mir
    Stimme dem Blog zu. Hab mir auch überlegt das erste mal mit zu wählen.
    Aber wenn?
    Wer steht für was?
    Ohne klare Alternativen – Keine Wahl!

  4. Ist schon der Wahnsinn – da
    Ist schon der Wahnsinn – da werden Unmengen Briefe verschickt, die am Ende ja die Versicherten zahlen müssen – und kein Mensch weiss wofür oder was er tun soll.
    Ich habe beschlossen die Mühen der Post zu ersparen meinen Wahlzettel auszutragen. Der wandert brav in den Papiermüll, bevor er noch mehr Arbeit macht.

    Danke für den Blogeintrag.

  5. mir ist auch das Gleiche
    mir ist auch das Gleiche passiert. auch noch gibt’s es Koalitionen. Als Student würde ich gerne wählen, wer gegen eine Beitragserhöhung steht. Es gefällt mir nicht fast 11 € mehr zu bezahlen ohne nix davon zu bekommen. Falls jemand es weiss, bitte eine Antwort, es sind noch paar Tage.
    Ansonstens schicke ich eine mehrfach gekreuzte Stimme.

  6. Ich bin froh das es da
    Ich bin froh das es da draussen noch mehr so geht wie mir. Da ich aber eigendlich auch nicht möchte, das die “alles untereinander auskungeln”, wie mein Vorredner meinte, sitze ich jetzt hier vor dem Laptop um herauszufinden welche Liste am ehesten meine Stimme verdient hat. Die herunterladbaren Wahlprogramme und Listen sind aber so dermassen für die Katz das ich eigentlich keine Lust habe meine Lebenszeit damit zu verbringen. Schade eigentlich.

  7. Da werden wieder einmal
    Da werden wieder einmal millionen an wo keiner etwas von hat. Es wird uns Beitragszahlern vorgegaukelt wir können demokratisch wählen, wer in zukunft ein Mitspracherecht in”dem (unserem) Rentenverein” haben soll. Aber keiner weiß wer dahinter steckt. Wir werden doch seit langem verschaukelt. Ich habe mich bislang an jeder Wahl beteiligt aber es wurde bereits gesagt wir zahlenden Bürger werden wieder ganz schön verschaukelt und die wenigsten sagen etwas. Ich werde mich an keiner Wahl mehr beteiligen!! Egal was Du wählst die Wahlgewinner sind die verlierer die sich einfach mit allen verlierer zusammen tun und dann froh und frühlich über uns entscheiden! Siehe unsere lAND:- UND Bundetagswahlen. Wir leben schon lange nicht mehr in einer Demokratie!!

  8. Ich hätte auch gern jemanden
    Ich hätte auch gern jemanden gewählt der darauf achtet, dass nicht zu viel Geld ausgegeben wird. Aber versende es jetz auch ungültig.

  9. Ihr habt recht
    Ich hatte auch vor mich an der Wahl zu beteiligen. Aber mehr als Geschwafel wie in der Politik ist in den Progammen auch nicht zu finden. Was soll der Unsinn 50 Mio für Nebel rauzuwerfen. Ich habe immer an den Staat geglaubt und die Zweifler nie verstanden. Aber jetzt gehöre ich auch dazu

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